Zahnreinigung

Welche Kassen zahlen 2021 etwas für die professionelle Zahnreinigung?

Welche gesetzlichen Krankenkassen bezahlen für ihre Versicherten die professionelle Zahnreinigung (PZR) oder beteiligen sich zumindest anteilig an den Kosten?

Die Umfrageergebnisse aus der Jahres-Erhebung PZR 2021 der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) liegen jetzt vor und zeigen: Bei gesetzlichen Krankenkassen zahlt inzwischen die Mehrheit einen Zuschuss oder übernimmt die PZR-Kosten ganz.

Am 16. November 2021 veröffentlichte die KZBV die Ergebnisse ihrer jährlichen, bereits seit 2016 durchgeführten Umfrage zu entsprechenden Leistungen der Kostenträger. An der Erhebung 2021 haben 58 von 105 angefragten Kassen die standardisierten Fragen zu ihren PZR-Leistungen beantwortet. Welche Kassen nicht dabei waren ist in der Veröffentlichung ebenfalls vermerkt. Darunter sind zum Beispiel fast alle Allgemeinen Ortskrankenkassen.

Einige Kassen zahlen nur bei Selektivverträgen

Ein Großteil der Kassen gewährt Zuschüsse pro Jahr oder Termin, etwa in Form von Bonusprogrammen oder besonderen Tarifen. Einige Kassen gewähren einen Zuschuss unabhängig davon, in welcher Praxis die Reinigung durchgeführt wird.

Kritisch bewertet wird von der KZBV, dass einige Krankenkassen die Zuschüsse beschränken und sie nur gezahlt werden, wenn die PZR in einer Zahnarztpraxis durchgeführt wird, die einem Selektivvertrag der Kasse beigetreten ist. Ist das nicht der Fall, müssen Patienten für die Bezuschussung eine der vom Kostenträger vorgegebenen Praxen aufsuchen oder auf den Zuschuss verzichten.

Die aktuellen Ergebnisse der KZBV-Umfrage zur PZR können kostenlos auf der Internetseite der KZBV abgerufen werden.

PZR als präventive Maßnahme ist wirksam und wichtig

Anlässlich der Umfrage hat die KZBV noch einmal darauf hingewiesen, wie wichtig und wirksam die PZR als präventive Maßnahme ist. „Die PZR unterstützt die tägliche Zahnreinigung, ersetzt diese aber nicht. Beläge auf Zahnoberflächen, in den Zwischenräumen und in den Zahnfleischtaschen entfernen Zahnärzte oder geschultes Praxispersonal mit speziellen Handinstrumenten und Geräten. Diese arbeiten zum Beispiel mit Ultraschall oder einem Gemisch aus Wasser und feinen Pulverpartikeln, das bei der Reinigung mit Hilfe von Druckluft eingesetzt wird.“

Von der Politur bis zur Fluoridierung

Da Bakterien sich leichter auf rauen Oberflächen festsetzen als auf glatten, folge bei einer PZR auf die eigentliche Reinigung eine Politur, so die KZB. „Dabei werden nicht nur Zahnflächen, sondern auch unebene Übergänge zu Füllungen oder Zahnersatz geglättet. Um den fortlaufenden Mineralverlust des Zahnschmelzes zu verringern und die Remineralisation zu erleichtern, wird anschließend Gel oder Lack mit hochkonzentriertem Fluorid auf die Zähne aufgetragen. Dieser Vorgang führt zur örtlichen Bildung von Fluoriddepots, die für einen intakten Zahnschmelz besonders wichtig sind.“

Vorbeugung gegen Karies und Parodontitis

Auch Fragen und Tipps zur Mundhygiene sind Pflichtprogramm bei einer PZR. Was für Patienten individuell wichtig ist, wird in der Praxis besprochen. „Die Behandlung sorgt also nicht nur für ein strahlendes Lächeln. Sie ist vielmehr elementarer Bestandteil eines präventionsorientierten Gesamtkonzepts zur Vermeidung und Therapie von Volkskrankheiten wie Karies und Parodontitis“, so die KZBV.

Frequenz und Kosten

Zur Frequenz und den Kosten einer PZR heißt es vonseiten der KZBV: Meist reichen zwei pro Jahr aus. Bei einem hohen Parodontitis-Risiko könnten auch kürzere Abstände nötig sein. Wie oft eine PZR sinnvoll sei, empfehle im konkreten Fall der behandelnde Zahnarzt.

Die PZR ist keine regelhafte Leistung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Wie viel die PZR kostet, hängt vor allem vom Aufwand und der Anzahl der Zähne ab, die gereinigt werden müssen. In der Regel dauert die Behandlung etwa 45, manchmal aber auch 60 Minuten und mehr. Je kürzer die Abstände zwischen den Behandlungen, desto kürzer ist meist auch die Dauer der PZR.