Rauchstopp

Rauchstopp: Gut für Lunge, Herz-Kreislaufsystem, Zähne und Zahnfleisch

Rund acht bis zwölf Prozent aller Deutschen leiden heute bereits an einer COPD – einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung. „Risikofaktor Nummer 1 war und ist das Tabakrauchen“, betonte der Pneumologe Prof. Hans-Jürgen Seyfarth vom Universitätsklinikum Leipzig (UKL) anlässlich des diesjährigen Weltnichtrauchertages am 31. Mai.

Rund acht bis zwölf Prozent aller Deutschen leiden heute bereits an einer COPD – einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung. „Risikofaktor Nummer 1 war und ist das Tabakrauchen“, betonte der Pneumologe Prof. Hans-Jürgen Seyfarth vom Universitätsklinikum Leipzig (UKL) anlässlich des diesjährigen Weltnichtrauchertages am 31. Mai.   

 

Rauchen schädigt aber nicht nur die Lunge und das Herz-Kreislauf-System, sondern auch Zahnfleisch und Zähne: Raucher haben ein vier- bis sechsfach erhöhtes Risiko, eine Parodontitis zu entwickeln“, warnte auch die Initiative proDente. „Zudem leiden Raucher vermehrt unter schweren Parodontalerkrankungen.“

 

Rauchstopp lohnt sich – nicht nur am Weltnichtrauchertag

So verengt unter anderem das in Zigaretten enthaltene Nervengift Nikotin die feinen Blutgefäße des Zahnfleischs. Das Gewebe wird nicht mehr normal durchblutet und Abwehrmechanismen des Körpers gegen Entzündungen werden reduziert. Zahnfleischbluten – ein wichtiges Warnsignal für eine Parodontitis – bleibt somit aus. Raucher bemerken eine Parodontitis daher meist erst spät.

Auch bei der Behandlung einer Parodontitis ist Rauchen nachteilig. Wer weiterhin zur Zigarette greift, zeigt schlechtere Therapieergebnisse. Ebenso verlieren Raucher häufiger Zähne als Folge einer Parodontitis.

 

Rauchen erhöht das Risiko für Mundhöhlenkrebs

Vor und nach einer Operation – Rauchen verboten: Die durch das Nikotin ausgelöste, schlechtere Durchblutung stört auch die Heilung von Wunden in der Mundhöhle. Verzögerte Wundheilung, Entzündungen und sogar Gewebeschädigungen können die Folgen sein. Insbesondere bei der Einheilung von Implantaten kommt es bei Rauchern deutlich häufiger zum Verlust des Zahnersatzes.

Die in Zigaretten enthaltenen Stoffe erhöhen deutlich das Risiko für die Entstehung von Tumoren der Mundhöhle. Gerade die Schleimhäute der Mundhöhle sollten bei Rauchern ständig kontrolliert und jegliche Veränderung ernst genommen werden. Am besten ist es, mit dem Rauchen ganz aufzuhören – der Zahngesundheit zuliebe.

Gefahr für Lunge und Bronchien: Jüngere leiden immer öfter an COPD

Praktisch jeder starke Raucher leidet an chronischer Bronchitis. Tritt zur chronischen Reizung der Bronchienschleimhaut noch die chronische Verengung der Bronchien als nächste Stufe hinzu, sprechen die Experten von COPD. „Bei COPD erfahren die Bronchien eine Veränderung in ihrer Struktur", erläutert Prof. Seyfarth, Wer 20 Jahre lang mindestens eine Schachtel Zigaretten am Tag rauche, leide an einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit, an COPD zu erkranken, sagt der Lungenexperte des UKL. Er beobachtet zudem, dass diejenigen, die an COPD erkranken, immer jünger werden, da Jugendliche eher anfingen zu rauchen: „Brach die Erkrankung früher zwischen dem 40.und 55. Lebensjahr aus und erreichte die höchste Häufigkeit im siebenten Lebensjahrzehnt, so beobachten wir heute eine allmähliche Verschiebung nach vorn", so Seyfarth.

Um das zu verhindern, kennt der Lungenexperte nur einen wirklichen Rat: „Aufhören mit dem Rauchen!" Wer dies nicht selbst schaffe, sollte sich über die Teilnahme an Entwöhnungsprogrammen unter fachlicher Anleitung informieren.

 

E-Zigaretten kein probates Mittel 

Die in letzter Zeit immer wieder zu hörende Behauptung, E-Zigaretten seien ein probates Mittel, um vom Tabak loszukommen, ist bei Experten hingegen umstritten. Noch gebe es keine langfristigen Studienergebnisse dazu.

Bei E-Zigaretten wird zwar kein Tabak verbrannt, was als krebsauslösend gilt, sondern die Inhaltsstoffe werden vaporisiert, also verdampft. „Doch noch gibt es über das Rauchen von E-Zigaretten keine langfristigen Studienergebnisse", betont Prof. Seyfarth. "Daher kann es keine Empfehlung geben, dass sie ein probates Mittel wären, um vom Tabak wegzukommen", betont er.

Neben COPD sind im Übrigen eine ganze Reihe weiterer Erkrankungen durchs Rauchen bedingt, vor allem Lungenkrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Kehlkopfkrebs Selbst für die chronische Pankreatitis, die Entzündung der Bauchspeicheldrüse, ist das Rauchen ein Risikofaktor.