Begründungskatalog

Begründungskatalog - Bemessen und begründen

Bei Überschreitung des 2,3-fachen Satzes in der privatzahnärztlichen Abrechnung sind Begründungen erforderlich. Unter welchen Bedingungen die Überschreitung des Schwellenwertes möglich ist, regelt § 5 GOZ. Ungleichmäßige Variationen bei den gewählten Steigerungsfaktoren und differenzierte Begründungen sind für Patienten und Kostenträger Indizien dafür, dass Sie die Vorgaben und Bestimmungen einhalten. Aus diesem Grund ist es für jeden Praxisinhaber unerlässlich, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Der vorliegende Begründungskatalog resultiert aus verschiedenen GOZ-Arbeitsgruppen, in denen Problemstellungen von Praktikern erörtert wurden. In der Neuauflage wurden 55 neue Brgründungen ergänzt.

Aus dem Inhalt:

  • Rechtliche Voraussetzungen
  • Begründungen nach verschiedenen Bemessungskriterien
  • Passende Begründungen für GOZ-„Kernpositionen“ nach Behandlungsgebieten

 

52 Seiten, 2. Auflage 2017, Ringbuch, ISBN: 978-3-944259-58-1, Preis: 19,00 EUR

Auch als eBooks erhältlich unter: http://www.zfv.de/

Begründungskatalog

Für Sie gelesen!

 

Begründungskatalog GOZ 2012 – Bemessen und Begründen

Besprochen von Dr. Hans Sellmann 


Lohnt sich die Anschaffung? Wohl kaum etwas ist unangenehmer als ein Patient, der mit seiner Rechnung und der Antwort seiner Krankenkasse bzw. Beihilfestelle in der Hand an der Praxis-Rezeption steht. Günstigenfalls kann die geschulte Empfangsmitarbeiterin ihn noch besänftigen, bevor er „den Chef“ verlangt. Wieder einmal hat der Kostenträger den in Ansatz gebrachten 2,3-fachen GOZ-Satz nicht anerkannt. Die Begründung „Erhöhter Zeitaufwand“ & Co. für die Überschreitung hat nicht gereicht. Warum?


Christine Baumeister-Henning, die Fachfrau für alles, was Abrechnung & Co. angeht, gibt in ihrem neuen Buch „Begründungskatalog GOZ 2012 – Bemessen und Begründen“ geradezu unbezahlbare Tipps und Antworten darauf.

So z. B. auf Seite 20: Da findet man ein lesens- und anwendungswertes Musterschreiben an die Beihilfe. Für diejenigen übrigens, die zwar das Buch gerne in den Händen halten, aber zum Beispiel nicht so gerne lange Texte in den PC eintippen, hält der Begründungskatalog eine Besonderheit bereit: das gesamte Werk auf einer beigefügten DVD. Daraus können zwar Texte per Copy and Paste übernommen, die Begründungen müssen aber in jedem Fall individuellen Bezug haben und sollten nicht am Schreibtisch generiert werden. Auch deshalb lohnt es sich, das Buch gründlich anzusehen.


Und da bin ich schon bei den Begründungen: Warum braucht die Praxis das Buch überhaupt? „Erhöhter Zeitaufwand, erschwerte Bedingungen … etc.“ sind doch bekannt. Das Problem liegt mittlerweile darin, dass „Bemessungskriterien, die bereits in der Leistungsbeschreibung berücksichtigt worden sind, hierbei außer Betracht zu bleiben haben“ (Seite 7 des Buches). Da private Kassen und Beihilfen die GOZ ebenfalls sehr genau kennen, müssen die Begründungen schon hieb- und stichfest sein, um nicht mithilfe dieses Passus‘ abgewiesen zu werden. „Gibt es schlechte Begründungen?“, fragt Christine Baumeister-Henning auf den Seiten 13 ff. Rhetorisch natürlich. Schon  um diese zu vermeiden, lohnt sich das Buch.

Eine Leseprobe auch: https://www.zfv.de/abrechnung/begruendungskatalog-goz-2012-bemessen-und-begruenden.html. Ein Beispiel für eine „suffiziente“ Begründung, das sich möglicherweise ungewohnt liest: „Besondere Schwierigkeit des Krankheitsfalles: durch HWS-Syndrom erschwerte Lagerung während des Beschleifens bei schwierigen Okklusalverhältnissen.“ Das passt. Oder: „Sehr zeitaufwendige Präparation, da wegen des hohen Wangen-/Zungentonus die Arbeit häufig unterbrochen werden musste, um die Arbeitsinstrumente neu zu positionieren.“ Das Buch entstand nicht am Schreibtisch. Es ist die Quintessenz aus der Zusammenarbeit verschiedener GOZ-Arbeitsgruppen ‒ Arbeitsgruppen von Praktikern, die ihr Handwerk verstehen. Es ist zu mühsam und zeitaufwendig, die Begründungen zu lernen? Zeitaufwendiger finde ich die Beschäftigung mit Reklamationen von Patienten, Kassen und der Beihilfe. Ganz abgesehen vom Imageverlust: „Der rechnet nicht richtig ab!“ Ich greife die Frage aus der Überschrift wieder auf: Ja, es lohnt sich, das Buch zu kaufen. 

 

Dr. Hans Sellmann

Jagdstr. 5, 49638 Nortrup

Tel.: 05436/8767, E-Mail: dr.hans.sellmann@t-online.de