Er gehörte zu dem geradezu legendären Team um Prof. Mühlemann, aus dem neben ihm renommierte Wissenschaftler wie Guggenheim, Hotz, Imfeld, Marthaler, Mörmann, Rateitschak, Renggli, Roulet, Saxer, Schröder und viele andere hervorgingen. Bereits 1969 wurde Prof. König an die Katholische Universität Nijmegen berufen, der er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2002 treu blieb. Auch danach blieb er der Zahnmedizin als hoch geschätzter Experte und Ratgeber fast bis zu seinem Tode erhalten.
Prof. Königs Leidenschaft gehörte der Präventivzahnmedizin, der er mehr als 300 wissenschaftliche Publikationen widmete. Sein Hauptwerk ist das 1986 erschienene Lehrbuch „Karies und Parodontopathien“, das für mich bis heute das beste Lehrbuch auf diesem Gebiet darstellt. Im Vorwort dieses Buches wirft er richtungweisende Fragen der Präventivzahnmedizin auf, z. B. „Wie kann die Akzeptanz präventiver Maßnahmen und präventiven Verhaltens auf allen Ebenen verbessert werden, d. h., wie kann man es Zahnarzt und Patient annehmlich machen, Dinge zu tun, die im Augenblick nicht unbedingt nötig erscheinen, Unbequemlichkeiten oder Verzicht auf liebgewonnene Gewohnheiten bedeuten, keine sofort erkennbare Wirkung und damit auch keinen offensichtlichen Nutzen zeitigen?“ Zur Beantwortung dieser und anderer Fragen hat Prof. König zeitlebens wichtige Antworten beigesteuert und damit einen bedeutsamen Beitrag zur Verbesserung der Mundgesundheit in den Niederlanden und darüber hinaus geleistet, angefangen von Programmen in Grundschulen bis zur Etablierung des akademischen Berufsbildes Dentalhygiene.
Prof. König war ein großer Wissenschaftler und großartiger Mensch. Er war ein Förderer des wissenschaftlichen Nachwuchses, stets zugewandt, humorvoll, bewandert in Kunst und Kultur und ein Kenner und Koch guten Essens, weshalb er nicht nur als zahnmedizinischer Ratgeber großes Ansehen genoss.
Wir werden sein Andenken ehren und ihn nicht vergessen.
Prof. Dr. Stefan Zimmer