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Ausbildungsstätten stellen sich vor - praxisHochschule, Köln

Um sowohl interessierten Praxismitarbeitern als auch Praxisinhabern einen detaillierten Einblick in die Landschaft der zahnmedizinischen Aufstiegsfortbildungen zu geben, hat prophylaxe impuls die Serie „Ausbildungsstätten stellen sich vor“ ins Leben gerufen und gibt damit den Instituten nach einem vorgegebenen Raster die Möglichkeit, ihre Aufstiegsfortbildungen zur/m Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin/en und Dentalhygieniker/in vorzustellen.

Einleitung

Die praxisHochschule erhielt im April 2014 die staatliche Anerkennung durch das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen. Vorausgegangen war die Akkreditierung der Studienangebote durch die Akkreditierungsagentur für Studiengänge im Bereich Gesundheit und Soziales (AHPGS e. V.). Neben dem Studiengang „Dentalhygiene und Präventionsmanagement“ (Bachelor of Science) bietet die praxisHochschule am Standort Köln Bachelor- Studiengänge für „Digitale Dentale Technologie“ und „Management von Gesundheitseinrichtungen“, unter anderem mit einem Studienschwerpunkt „Zahnärztliche Abrechnung und Praxismanagement“ an. Am Anfang 2016 neu hinzugekommenen Standort Rheine sind die Studiengänge „Clinical Nutrition“, „Physician Assistance“ (demnächst auch am Standort Köln) und „Pflege“ angesiedelt. Gemeinsames Ziel aller Studienangebote der praxisHochschule ist es, durch die Etablierung neuer Berufsbilder auf der Basis einer akademischen Ausbildung, wie vom Wissenschaftsrat wiederholt gefordert, zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens beizutragen.

Praxishochschule

Im Jahre 2015 konnten die ersten Studiengruppen mit insgesamt 41 Absolventinnen ihre Bachelorurkunden für „Dentalhygiene und Präventionsmanagement“ entgegennehmen. In diesem Jahr werden drei Studiengruppen mit voraussichtlich wiederum über 40 Studierenden ihre Absolvia feiern können, darunter auch die erste Gruppe, die in der ausbildungsintegrierenden Studiengangsvariante gleichzeitig die Berufsausbildung zur „Zahnmedizinischen Fachangestellten“ (ZFA) durch- laufen hat. Seit dem letzten Jahr ist ein stetiger Anstieg der Interessenten und Bewerberinnen zu verzeichnen: Der Studiengang Dentalhygiene und Präventionsmanagement umfasst zum Wintersemester 2016/17 gut 150 Studierende. Zur Gewährleistung optimaler Betreuungsrelationen in der Lehre wird weiterhin Wert auf Unterricht in kleinen Gruppen gelegt, sodass das Semester wegen des Überschreitens der Maximalgröße von 24 Studierenden pro Studiengruppe nun zum dritten Mal mit zwei parallel laufenden Studiengruppen startet.

Der duale Studiengang wird in zwei Varianten angeboten:

  • Als „ausbildungsintegrierendes“ Studium über sechs Semester, währenddessen parallel der Berufsabschluss einer „Zahmedizinischen Fachangestellten (ZFA)“ erreicht wird. Dieses Angebot wendet sich besonders an Interessent(inn)en, die sich direkt nach dem (Fach-)Abitur ohne den Umweg über eine Berufsausbildung sowohl praktisch als auch theoretisch auf akademischem, wissenschaftlichem Niveau mit der Dentalhygiene und dem Präventionsmanagement auseinandersetzen wollen. Diese Variante startet jährlich mit dem Wintersemester.

 

  • Als „praxisintegrierende“, auf vier Semester verkürzte Vollzeitvariante für Bewerber(innen) mit abgeschlossener ZFA-Ausbildung. Gemäß den gesetzlichen Regelungen ist für Bewerber(innen) ohne (Fach-)Abitur eine Berufserfahrung von mindestens drei Jahren erforderlich, um ein Studium aufnehmen zu können. Die Studiengänge für die verkürzte Variante beginnen zweimal jährlich, nämlich zum Sommerund zum Wintersemester.
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In beiden Fällen verbringen die Studierenden etwa eine Woche pro Monat als Präsenzzeit an der Hochschule. In der übrigen Zeit arbeiten sie praktisch in Zahnarztpraxen und beschäftigen sich anhand eines detaillierten und strukturierten, im Intranet der Hochschule bereitgestellten Lehrmittelangebotes mit der Vor- und Nachbereitung der Präsenzmodule. Die direkte Übertragung und Anwendung der neu hinzugewonnenen Kenntnisse und Kompetenzen im Praxisalltag wird in einem Testatheft nachgewiesen.

Zusätzlich zur Überprüfung der formalen Aufnahmekriterien – (Fach-)Abitur bzw. ZFA-Ausbildung plus Berufserfahrung – werden in einem halbtägigen Auswahlverfahren die fachlichen Vorkenntnisse und die individuelle Motivation der Bewerber( innen) erfragt. Die persönlichen Aufnahmegespräche bieten darüber hinaus die Möglichkeit zu einer gezielten und umfassenden Studienberatung. Die fachlichen Kompetenzen der Bewerber für die verkürzte Studienvariante werden in einem praktischen und schriftlichen Test evaluiert.

Struktur

Am Standort Köln stehen neben mehreren Seminarräumen ein Phantomkopfraum und sechs modern, komplett ausgestattete Behandlungseinheiten für den praktischen und klinisch relevanten Unterricht zur Verfügung. Die praktische Ausbildung beginnt direkt im ersten Modul mit dem Skilltraining am Phantomkopf. Die Studierenden werden schrittweise mit den aktuellen evidenzbasierten Methoden der manuellen und maschinellen Instrumentation am Phantomkopf vertraut gemacht. Parallel werden klinische Kenntnisse z. B. zur systematischen Befundaufnahme, zum Patientencoaching und zur Ergonomie am Behandlungsstuhl vermittelt und eingeübt. Nach Bestehen einer praktischen Instrumentationsprüfung am Phantomkopf wird die klinische Ausbildung auf alle nach dem Zahnheilkundegesetz delegierbaren Tätigkeiten in der Prävention und nicht invasiven Behandlung besonders von Parodontalerkrankungen ausgedehnt.

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Unter der Studiengangsleitung von Prof. Dr. Georg Gaßmann arbeitet ein Team von besonders im Bereich der Parodontologie und Prävention hoch qualifizierten hauseigenen Dozenten, verstärkt durch namhafte Experten aus anderen Hochschulen und der Praxis. Die Qualität der Lehre wird durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen für eine akademische Ausbildung grundsätzlich gesichert. Diese schließen neben Erfüllung zahlreicher Anforderungen etwa an die Qualifikation der Lehrenden und die Infrastruktur der Hochschule auch die kontinuierliche Weiterentwicklung der Lehre auf der Grundlage ständiger Evaluationen auch seitens der Studierenden ein.

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Ausbildung

Zum Erreichen des Bachelorgrades müssen die Studierenden eine Studienleistung von 180 Credit Points (CP), auch ECTSPunkte genannt (European Credit Transfer and Accumulation System), erbringen. Dabei steht jeder Credit Point für einen Arbeitsaufwand von 25 bis 30 Arbeitsstunden, die in den Präsenzphasen an der Hochschule und während der Selbstlernphasen in der Vor- und Nachbereitung geleistet werden. Für die erfolgreich abgeschlossene berufliche Vorbildung (ZFAAbschluss) werden 60 CP angerechnet, sodass das Studium entsprechend um zwei Semester verkürzt werden kann (praxisintegrierende, verkürzte Vollzeitvariante).

In beiden Varianten spielt im Studium fundamentale die Persönlichkeitsentwicklung eine große Rolle: die Studierenden erwerben Kompetenzen in den Bereichen Kommunikation, Konfliktmanagement, Ethik, Präsentation, Dienstleistungs- und Patientenorientierung. Die im theoretischen Unterricht über die Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre und die Strukturen des Gesundheitssystems erlernten Kenntnisse werden bei der Erarbeitung eines Präventionskonzeptes im Praxisprojekt angewendet.

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Der Schwerpunkt des Studiums liegt natürlich bei den zahnmedizinischen Fächern: Ausgehend von den Grundlagen – orale und allgemeine Anatomie und Physiologie, Mikrobiologie und Hygiene – werden schrittweise theoretische und praktisch klinische Kenntnisse und Kompetenzen zur Prävention von Zahnhartsubstanzdefekten, zur Senioren- und Kinderzahnheilkunde und zur Prophylaxe und Therapie parodontaler und periimplantärer Erkrankungen angeeignet.

Im Unterricht wird großer Wert auf die Anwendung einer zeitgemäßen Hochschuldidaktik gelegt. Anstelle des klassischen Frontalunterrichtes nimmt die besonders in der Medizinerausbildung erprobte und bewährte Methode des „Problembasierten Lernens“ einen großen Raum ein. Hierbei werden theoretische Grundlagen anhand realer Praxisfälle in Kleingruppen erarbeitet und gemeinsam mit den betreuenden Dozenten reflektiert.

Die Besonderheit der akademischen Ausbildung liegt unter anderem in der intensiven Beschäftigung mit der wissenschaftlichen Methodik und einer Einführung in die evidenzbasierte Medizin. Über die praktische Anwendung erlernter Kenntnisse in der täglichen Praxis hinaus sollen die Studierenden in die Lage versetzt werden, ihre eigene Tätigkeit auf der Grundlage wissenschaftlicher Evidenz zu reflektieren und weiter zu entwickeln. Die abschließende Bachelorthesis ist Ergebnis eines eigenständigen wissenschaftlichen Projektes. Die Studierenden stellen darin ihre Fähigkeit unter Beweis, eine Fragestellung aus ihrem Tätigkeitsfeld unter Anwendung wissenschaftlicher Methoden zu analysieren und auf der Grundlage eigener empirischer Untersuchungen und der verfügbaren Literatur zu begründeten Schlussfolgerungen zu gelangen.

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Kosten für Teilnehmer

Die Studiengebühren betragen 650 Euro im Monat. Bei bereits abgeschlossener ZFA-Ausbildung belaufen sich die Studiengebühren in der verkürzten Vollzeitvariante auf 15.600 Euro. Die akademische Ausbildung ist somit günstiger als zahlreiche Aufstiegsfortbildungen, da hier Kosten für die ZMP- und die DH-Aufstiegsfortbildungen anfallen. Nur das Studium ermöglicht einen direkten Weg zur DH ohne zusätzliche Kosten für eine ZMP-Fortbildung. Bei einer Regelstudienzeit von sechs Semestern (volle drei Jahre einschließlich der Ausbildung zur ZFA) belaufen sich die Gesamtkosten auf 23.400 Euro. Oft werden diese von dem Praxis-Partner getragen.

Für beide Studiengangsvarianten besteht die Möglichkeit, eine Förderung gemäß Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) zu beantragen.

Darüber hinaus ist eine Studienfinanzierung nach dem Prinzip des „Umgekehrten Generationenvertrages“ möglich. Hierbei fallen während des Studiums keine Zahlungen an. Der Studierende verpflichtet sich im Gegenzug, nach seinem Abschluss und nach Erzielung eines ausreichenden Einkommens über einen festgesetzten Zeitraum einen prozentualen Anteil des Einkommens zur Deckung der Studienbeiträge nachfolgender Studierender abzuführen.

Qualitätsüberprüfung

Die Studienmodule schließen mit eigenen Prüfungsleistungen ab. Je nach den Inhalten der Module und deren Ausrichtung kommen unterschiedliche Prüfungsformate zum Einsatz, nämlich mündliche und schriftliche Prüfungen (Hausarbeit oder Klausur), Einzel- oder Gruppenpräsentationen und praktische Prüfungen in den klinischen Fächern. Die Prüfungen werden von den durch den Prüfungsausschuss der Hochschule bestellten Dozenten abgenommen, die neben der fachlichen Expertise über die entsprechende akademische Qualifikation verfügen müssen. Zusätzlich werden die in der Ausbildungspraxis durchgeführten Tätigkeiten in einem Testatheft dokumentiert. Ein vorgeschriebener Katalog von Behandlungsfällen aus der Praxis wird in ausführlichen, mit den notwendigen Befunden und klinischen Bildern veranschaulichten Falldokumentationen nachgewiesen. Nach Bestehen aller Studienmodule kann die Bachelorthesis verfasst werden, die von zwei Gutachtern, davon mindestens einem Hochschullehrer, bewertet wird. In einem Abschlusskolloquium werden die Thesis und ein komplexer parodontaler Behandlungsfall aus den Falldokumentationen vor einem Prüfungsgremium verteidigt.

 

Alle Informationen und den aktuellen Kursplan der praxisHochschule Köln auch unter: https://www.praxishochschule.de/de/