Gegen Masern geimpft?

Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit. Ein wirksamer Impfschutz gegen Masern ist für Jugendliche und nach 1970 geborene Erwachsene genauso wichtig wie für Kleinkinder.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich zum Ziel gesetzt, die Masern weltweit zu eliminieren. Das ist möglich, wenn langfristig 95 Prozent der Bevölkerung gegen diese Krankheit geschützt sind. In Deutschland ist dieses Ziel noch nicht erreicht, sodass immer noch viele Menschen unnötig an Masern erkranken. Daher ruft die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit ihrer Kampagne „Deutschland sucht den Impfpass - Gegen Masern geimpft?“ dazu auf, den Impfschutz gegen Masern im Impfpass von der Ärztin oder dem Arzt überprüfen zu lassen.

Hochansteckende, fieberhafte Virusinfektion

Masern beginnen meist mit grippeähnlichen Beschwerden, bevor sich der typische Masern-Ausschlag entwickelt. In den meisten Fällen heilen Masern problemlos von allein aus. Manchmal kommt es aber auch zu Komplikationen wie Mittelohrentzündung, Lungenentzündung oder einer gefährlichen Gehirnentzündung. Anfällig dafür sind besonders Kinder unter fünf Jahren und Erwachsene.

Zwar werden Eltern bei den Früherkennungsuntersuchungen auf die erforderlichen Kinderimpfungen hingewiesen und 95 Prozent erachten die Impfung gegen Masern für ihren Nachwuchs auch als notwendig. Dennoch erhalten viele Kinder die Impfungen später als empfohlen oder verpassen die zweite, für einen kompletten Impfschutz notwendige Dosis. Mehr als die Hälfte aller Masernfälle in Deutschland betreffen zudem Jugendliche und Erwachsene bis etwa 45 Jahre. Vielen Erwachsenen, die nach 1970 geboren sind, ist nicht bekannt, dass auch ihnen ein Impfschutz gegen Masern empfohlen wird. Deshalb ruft die BZgA dazu auf, den individuellen Masern-Impfschutz zu prüfen.

Nach den Daten der bundesweiten Repräsentativbefragung der BZgA zum Thema Impfen halten 87 Prozent der befragten Erwachsenen das Ziel, die Ausbreitung von Masern zu verhindern, für wichtig oder sehr wichtig. Die Studiendaten zeigen jedoch auch, dass unter den nach 1970 Geborenen die Impfung gegen Masern im Erwachsenenalter nur 77 Prozent als wichtig oder besonders wichtig einschätzen.

Weitere Infos unter:

 www.impfen-info.de/impfpass und www.impfeninfo.de/mediathek/filme