Grundsätzlich gilt: Eine elektrische Zahnbürste reinigt nach aktueller Studienlage besser als eine manuelle Zahnbürste. Denn mit Handzahnbürsten lässt sich ein vergleichbar gutes Ergebnis nur bei optimaler Putztechnik erzielen – und die hat nicht jeder.
Handzahnbürsten: Zeit zum Putzen nehmen
„Wer bereit ist, etwas mehr Zeit in das Zähneputzen zu investieren, kann den Nachteil der manuellen Zahnbürste ausgleichen“, erklärt Prof. Dr. Stefan Zimmer, Leiter der Abteilung für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke. „Je nach Gebiss können das pro Putzen gut fünf Minuten und mehr sein. Denn Zeit ist beim Zähneputzen immer der kritische Faktor.“
Ein etwas größerer Zahnbürstenkopf reinigt in der gleichen Zeit mehr Zahnoberfläche als ein kleiner. Jedoch kann ein kleiner Bürstenkopf jeden Zahn einzeln bearbeiten. Da die Oberfläche der Zähne nicht eben ist, sollten die äußeren Borsten der Bürste länger sein als die inneren. Die längeren Borsten rutschen automatisch in die Zahnzwischenräume und in den Bereich des Zahnfleischrands. Sie reinigen damit diese Stellen besser.
Auf die Technik kommt es an
Zahnbürsten mit harten Borsten reinigen am besten. Sie sind geeignet für alle, die besonders viel Zahnbelag, aber keine Probleme mit Zahnfleischverletzungen haben – die richtige Putztechnik vorausgesetzt. Aber Achtung: Wer falsch putzt oder zu fest schrubbt, kann mit harten Borsten das Zahnfleisch schädigen. Andererseits sind harte Borsten sanfter zum Zahnbein (Dentin) als weiche Borsten. Harte Borsten arbeiten nur mit den Spitzen an der Zahnoberfläche. Weiche Borsten können sich umbiegen und die Zahnpasta mit ihren Schmirgelstoffen intensiver auf dem Zahn verreiben.
Nicht die Borsten schmirgeln den Zahnschmelz ab, sondern Zahnpasten mit harten Schmirgelstoffen. Bei empfindlichen Zähnen und freiliegenden Zahnhälsen sollten die Borsten also eher hart sein und es sollte eine sanft reinigende Zahnpasta verwendet werden. Wer sich unsicher ist, kann eine Zahnbürste mit mittlerer Borstenhärte wählen. Sie ist ein guter Kompromiss zwischen Putzleistung, Schonung von Zahnschmelz und Zahnbein sowie der Gefahr einer Zahnfleischschädigung.
Elektrische Zahnbürsten erleichtern das Zähneputzen
Elektrische Zahnbürsten vereinfachen die Bewegungsabläufe beim Putzen. Denn sie führen die kleinen Bewegungen am Zahn automatisch durch. Zahlreiche Studien haben Hinweise darauf geliefert, dass elektrische Zahnbürsten bei gleicher regelmäßiger und systematischer Anwendung zu einer effektiveren Mundhygiene führen als manuelle Zahnbürsten. Das hilft insbesondere einer Parodontitis, also einer Entzündung des zahnumgebenden Gewebes (Zahnhalteapparat) vorzubeugen.
Zwei Zahnbürstentypen – zwei Putztechniken
Bei elektrischen Zahnbürsten gilt, die für den Zahnbürstentyp empfohlene Anwendung genau zu beachten. Zum einen gibt es die oszillierend-rotierenden Zahnbürsten. Sie haben runde Köpfe, die hin- und herschwingen sowie zum Teil pulsieren. Jeder Zahn muss einzeln von allen drei Seiten sorgsam gereinigt werden. Zum anderen gibt es schallaktive Zahnbürsten. Sie haben einen länglichen Kopf und reinigen durch Vibration sowie seitwärtsschwingende Borstenfelder. Schallzahnbürsten sind einfacher in der Anwendung und reinigen mehr Fläche auf einmal. Welche Bürste die richtige ist, entscheidet das Putzverhalten.
Quelle: proDente e. V.