Kinderzahnheilkunde

Kariesrisikospezifische Prävention in der Kinderzahnheilkunde

Aktuelle Aspekte und Perspektiven in der Kinderzahnheilkunde. Ein Wissenschaftsbeitrag aus der PI 2/2015 von Ruth M. Santamaría, Julian Schmoeckel, Christian H. Splieth.

Quintessenz für das Praxisteam

Insgesamt erfolgte in den letzten Jahrzehnten eine allgemeine Verbesserung der Mundgesundheit, die in der permanenten Dentition am deutlichsten ausfiel. Daher sollte bei Kindern bereits sehr früh der
Fokus auf die Identifizierung von Kariesrisikofaktoren, wie z. B. von Gingivitis oder hohem Plaquebefall bzw. kariogener oder erosiver Ernährung gelegt werden. Überdies sollte den durchbrechenden
bleibenden Molaren besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden, da die Zahnreinigung aufgrund ihrer distalen Position und langandauernden Infraokklusion während des Zahndurchbruchs erschwert
ist und infolgedessen dort ein hohes Kariesrisiko besteht. Das Ziel einer modernen Kariesdiagnostik und -therapie ist es, frühzeitig initiale Kariesläsionen zu identifizieren, um diese dann unter Anwendung noninvasiver Techniken wie Plaquekontrolle und Fluoridierung arretieren zu können. Okklusions- bzw. Zahnstellungsanomalien oder Habits sollten auch frühzeitig bei der Untersuchung von Kindern
diagnostiziert und bei Bedarf therapiert werden.

Zusammenfassung

Karies stellt bei Kindern noch immer ein signifikantes Problem dar und die Prävalenz frühkindlicher Karies liegt in Deutschland zwischen 5 % und 20 %. Die Sechsund
Zwölfjährigen unterliegen einem erhöhten Kariesrisiko, da in diesem Alter die ersten bzw. zweiten permanenten Molaren durchbrechen, die aufgrund ihrer langen Durchbruchsphasen und damit langen Infraokklusion sowie ihrer distalen Position schwierig zu reinigen sind. Daher sollten Zahnärzte eine alters- und risikospezifische Kariesprävention bei Kindern gewährleisten.
Im vorliegenden Beitrag wird auf Basis der gegenwärtigen epidemiologischen Situation der Kariesverteilung eine zielgerichtete und risikospezifische Kariesprävention dargestellt.

Summary

Dental caries in children is still a major epidemiological problem. 5% to 20% of chil dren under the age of three years are af fected by the early childhood caries in Ger many.
Two additional caries risk groups are the six and twelve year olds, due to the long duration of eruption of the first and second permanent molars. Owing to the unfavorable tooth position below the occlusal level and distal orientation of these molars, an adequate plaque removal represents a challenge for parents and children. Dentists should keep in mind and implement age and risk specific caries preven tive strategies. The present article highlights the current aspects of caries epidemiology and portrays a caries preventive approach aiming at reducing the caries risk of groups of children and specific tooth surfaces.

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Titelbild:  unsplash.com - Amanda Sofia Pellenz