Pommes und Burger

Werbeschranken für ungesunde Lebensmittel: Stiftung Kindergesundheit fordert Unterstützung für Kinderschutz-Gesetz

Geplante Werbeschranken für ungesunde Lebensmittel und Getränke.

Weit über 100 wissenschaftliche Untersuchungen zeigen klar: Werbung für ungesunde Lebensmittel und Getränke erhöht den Verzehr beworbener Produkte und die gesamte Kalorienzufuhr und sie führt bei Kindern und Jugendlichen zu mehr Übergewicht, Adipositas und Karies.  

Aus diesem Grund wirbt die Stiftung Kindergesundheit zusammen mit 60 Organisationen für eine breite Unterstützung der von Bundesernährungsminister Cem Özdemir geplanten Werbeschranken für Lebensmittel mit einem hohen Zucker-, Fett- oder Salzgehalt.

 

Werbeschranken zur Förderung gesunder Ernährung

Mit „großer Sorge“ blicke man auf ablehnende Äußerungen einzelner Politiker zu den Plänen für Kinderschutz, heißt es in dem offenen Brief, den zahlreiche Verbände, wie medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaften, Kinderrechtsorganisationen, Eltern- und Pädagogikverbände, Verbraucherschutz- und Ernährungsorganisationen sowie Ärzteverbände und Krankenkassen unterzeichnet haben.

Umfassende Werbeschranken für unausgewogene Lebensmittel seien ein wichtiges Instrument zur Förderung einer gesunden Ernährung bei Kindern, mahnt das Bündnis. Eine solche Blockadehaltung stelle sich gegen die Faktenlage und den einhelligen Konsens in Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

 

Weltweite Forderung

„Kinder- und Jugendärzte in Deutschland, Europa und anderen Teilen der Welt, die Weltgesundheitsorganisation, die Amerikanische Akademie der Wissenschaften und unabhängige Experten fordern deshalb die Begrenzung solcher Werbung an Kinder", so Prof. Berthold Koletzko, Stoffwechselspezialist an der Universitätskinderklinik München und Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit.

Das im Koalitionsvertrag vereinbarte Gesetzesvorhaben von Bundesernährungsminister Cem Özdemir wird von einzelnen anderen Ministerien in der Ressortabstimmung seit Monaten blockiert. Obwohl der Ernährungsminister bereits Zugeständnisse eingeräumt hat, wird auch der Kompromissvorschlag Özdemirs nicht unterstützt.

 

Für eine gesunde Zukunft der Kinder

Die Stiftung Kindergesundheit appelliert an alle politisch Verantwortlichen, im Sinne der zukünftigen Generationen zu handeln. Sie betont, dass Werbeschranken keine Bevormundung darstellen. Vielmehr stärkten sie die Entscheidungsfreiheit der Familien, indem sie den Einfluss ungesunder Lebensmittelwerbung auf Kinder reduzierten. „In einer Zeit, in der ernährungsbedingte Gesundheitsprobleme bei Kindern und Jugendlichen zunehmen, ist eine gemeinsame Anstrengung von Politik, Gesellschaft und Eltern von entscheidender Bedeutung, um eine gesunde Zukunft für unsere Kinder zu sichern“, so Koletzko.

 

Weiterführende Informationen:

Offener Brief: Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung unterstützen: https://www.foodwatch.org/fileadmin/-DE/Themen/Kinderernaehrung/Dokumente/Offener_Brief_an_die_FDP_Kinderschutz_in_der_Lebensmittelwerbung.pdf
WHO-Empfehlungen für Werbeschranken zum Schutz von Kindern: https://www.who.int/publications/i/item/9789240075412