Personalmangel

Fachkräftemangel: Markt für Praxispersonal ist quasi leergefegt

In Deutschland sichern rund 222.000 Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) in den Teams der Zahnarztpraxen die ambulante Versorgung. Dochnun wird der Berauf als Engpassberuf eingestuft.

Zwar bleibt der Zahnärztin oder dem Zahnarzt das Behandeln der Patientinnen und Patienten überlassen, doch ohne das Praxisteam im Hintergrund läuft in einer Praxis (fast) nichts. Längst assistieren ZFA nicht mehr nur am Behandlungsstuhl, sondern haben von der Abrechnung und Dokumentation über die Hygiene bis hin zur Praxisorganisation ein breites, anspruchsvolles und interessantes Arbeitsfeld mit Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten.

ZFA als Engpassberuf eingestuft

Doch nicht nur die Zahnärzteschaft in Sachsen-Anhalt überaltert, der demografische Wandel zeigt sich auch bei den Praxisteams – viele Mitarbeiter:innen erreichen in den kommenden Jahren das Rentenalter. „Der Markt für Personal im Land ist quasi leergefegt. Die Praxen bilden zwar pro Jahr rund 100 neue ZFA aus, aber das reicht nicht, um den künftig weiterwachsenden Bedarf zu decken“, warnte Dr. Carsten Hünecke, Präsident der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt und Zahnarzt aus Magdeburg, beim Pressegespräch anlässlich des Neujahrsempfanges der Heilberufler am 11. Januar 2023 in Magdeburg. Die Bundesagentur für Arbeit stuft den ZFA-Beruf in ihrer Fachkräfteanalyse bereits als Engpassberuf ein.

Zahnarztpraxen nicht mehr konkurrenzfähig

Längst konkurrieren Zahnarztpraxen mit großen Betrieben und dem Öffentlichen Dienst um Fachkräfte – und haben oft das Nachsehen, denn in Zeiten rasant steigender Energie- und Materialkosten oder zuletzt der Budgetierung des Praxiseinkommens durch das GKV-FinStG sind sie bei der Lohnentwicklung nicht mehr konkurrenzfähig. „Seit 1988 gab es in der privaten Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) keine Punktwertanpassung mehr. Hier wird aber die Hälfte des Praxiseinkommens erwirtschaftet“, kritisiert Dr. Hünecke. Deshalb müssen die Vergütungssysteme der zahnärztlichen Versorgung die Leistungen des Berufes, die sich auch und gerade in der zurückliegenden Pandemie zeigten, stärker abbilden – dann erhalten die Praxen als Arbeitgeber auch die notwendigen Spielräume für Gehaltssteigerungen und bleiben als Arbeitgeber konkurrenzfähig, so der Kammerpräsident.

Quelle: LZÄK Sachsen-Anhalt
Titelbild:  Gerd Altmann - pixabay.com

 

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