Die meisten elektrischen Zahnbürsten reinigen besser als manuelle Zahnbürsten. Denn mit Handzahnbürsten lässt sich ein vergleichbar gutes Ergebnis nur bei optimaler Putztechnik erzielen und die haben nicht alle. Wer mit einer manuellen Zahnbürste putzt, sollte sich zudem ausreichend Zeit nehmen.
Dennoch sind Handzahnbürsten in Deutschland beliebter als elektrische Bürsten: Etwa 48 Millionen Menschen nutzen eine manuelle Zahnbürste, hingegen nur rund 35 Millionen Menschen eine elektrische. Ideal: zweimal jährlich zur Kontrolluntersuchung in die Zahnarztpraxis. Die Zahnärztin oder der Zahnarzt prüft, ob Zähne und Zahnfleisch gesund sind und gibt auch Tipps zum Zähneputzen.
„Elektrische Zahnbürsten vereinfachen die Bewegungsabläufe beim Putzen. Denn sie führen die kleinen Bewegungen am Zahn automatisch durch“, veranschaulicht Prof. Dr. Stefan Zimmer, Leiter der Abteilung für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke. „Zahlreiche Studien haben Hinweise darauf geliefert, dass elektrische Zahnbürsten bei gleicher regelmäßiger und systematischer Anwendung zu einer effektiveren Mundhygiene führen als manuelle Zahnbürsten.“
Das hilft insbesondere einer Parodontitis, also einer Entzündung des zahnumgebenden Gewebes (Zahnhalteapparat), vorzubeugen. Aber auch Menschen mit motorischen Einschränkungen wie ältere Menschen oder mit Handicap und Kinder können von der einfacheren Anwendung einer elektrischen Zahnbürste besonders profitieren.
Zähneputzen: Zeit ist der kritische Faktor
Eine gründliche Reinigung mit der Handzahnbürste dauert länger als mit elektrischen Zahnbürsten. Wer bereit ist, sich etwas mehr Zeit für das Zähneputzen zu nehmen, kann den Nachteil der manuellen Zahnbürste ausgleichen. „Je nach Gebiss können das pro Putzen gut fünf Minuten und mehr sein. Denn Zeit ist beim Zähneputzen immer der kritische Faktor“, so Zimmer. Manuelle Zahnbürsten dabei mit fegenden Bewegungen vom Zahnfleisch (Rot) zum Zahn (Weiß) führen.
Auch elektrische Zahnbürsten verlangen eine spezielle Putztechnik. Sie ist je nach Zahnbürstentyp – oszillierend-rotierend oder schallaktiv – unterschiedlich. Die Empfehlung des Herstellers ist zu beachten. Am einfachsten ist es, sich die richtige Putztechnik in der Zahnarztpraxis im Rahmen einer Prophylaxesitzung erklären zu lassen.
Wichtig ist, die Zähne mit System zu putzen. Das stellt sicher, immer alle Zahnflächen ausreichend zu reinigen. Am besten ist es, eine Routine zu entwickeln, bei der man immer am gleichen Ende der Zahnreihe, z. B. unten rechts außen, beginnt und dann kontinuierlich bis zum Ende der anderen Seite putzt. Dann geht es auf der Innenseite zurück und zuletzt werden die Kauflächen geputzt. Danach kommt der andere Kiefer.
Zahnbürsten: erreichen nicht alle Bereiche
Zahnbürsten erreichen nur etwa 70 Prozent der Zahnoberfläche. Insbesondere die Zahnzwischenräume können sie nicht reinigen. Bei der Mundhygiene zu Hause sollten daher Zahnzwischenraumbürsten einmal täglich zum Einsatz kommen. Das schützt insbesondere vor Entzündungen des zahnumgebenden Gewebes. Sind die Zahnzwischenräume sehr eng, ist Zahnseide eine Alternative. Eine antibakterielle Mundspüllösung kann die Mundhygiene ergänzen. Die sollte aber auf jeden Fall auch Fluorid enthalten.
Quelle und Foto: © proDente e. V./Cornelis Gellhardt