KFO

Prophylaxe in der Kieferorthopädie – ein Praxiskonzept

Ein Wissenschaftsbeitrag aus der PI 3/22 von Nadine Strafela-Bastendorf und Klaus-Dieter Bastendorf

Quintessenz für das Praxisteam

Erfolgreiche Prävention während kieferorthopädischer Behandlungen stellt eine besondere Herausforderung für Patienten und Praxisteams dar. Sowohl die häusliche als auch die professionelle Mundhygiene sind erschwert. Abnehmbare und vor allem festsitzende Apparaturen sind mit einer erhöhten Biofilm-Retention verbunden. Dies führt zu einem höheren Risiko für orale Erkrankungen (Karies, Gingivitis und Parodontitis). Das Praxisteam muss sich diesen erhöhten Anforderungen mit einem gut organisierten und perfekten Biofilmmanagement stellen, dann lassen sich orale Erkrankungen während der kieferorthopädischen Behandlung weitgehend vermeiden.

Einleitung

Über die letzten Jahrzehnte hinweg haben kieferorthopädische Behandlungen in westlichen Industrieländern zugenommen [1]. Auf der Basis von Selbstangaben in der zweiten Folgeerhebung der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) [2] wurde die Inanspruchnahme kieferorthopädischer Behandlung untersucht. Insgesamt sind 25,8 Prozent der Mädchen und 21,1 Prozent der Jungen im Alter von 3 bis 17 Jahren in kieferorthopädischer Behandlung. Die Inanspruchnahme ist stark altersabhängig. Am höchsten ist sie bei Mädchen im Alter von 13 Jahren (55,0 %) und bei Jungen im Alter von 14 Jahren (50,8 Prozent). Im Vergleich mit Daten bisheriger KiGGS-Erhebungen stellt sich im Trend über etwa zehn Jahre eine signifikante Zunahme der kieferorthopädischen Versorgung in allen Altersgruppen dar [2]. Die Behandlung von Jugendlichen mit kieferorthopädischen Maßnahmen überschreitet in Deutschland bei der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) mit über 60 Prozent alle internationalen Normwerte, die zwischen 12,5 Prozent und 45 Prozent liegen.

 

PI-3/22

 

Literaturverzeichnis

1. Grippaudo MM, Quinzi V, Manai A, Paolantonio EG,
Valente F, La Torre G, Marzo G. Orthodontic treatment need and timing: Assessment of evolutive conditions and associated risk factors. Eur J Paediatr Dent. 2020;21:203-8.

2. Seeling S, Prütz F. Inanspruchnahme kieferorthopädischer Behandlung durch Kinder und Jugendliche in Deutschland – Querschnittergebnisse aus KiGGS Welle 2 und Trends. J Health Monitoring. 2018;3(4):78-83. DOI 10.17886/RKI GBE 2018 094

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