Frau mit Baum im Hintergrund

Tanja Gumbold: Teamleiterin mit Herz und Leidenschaft

Tanja Gumbold arbeitet bald 34 Jahre in der Praxis Zahnärzte am Mühlenende ZMVZ in Rotenburg/Wümme. In ihrem persönlichen Erfahrungsbericht erläutert sie den Weg bis hin zur Teamleiterin, den sie mit Herz und Leidenschaft ausübt.

Im Januar 1988 startete mein Berufsweg mit der Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten in der Zahnärztlichen Gemeinschaftspraxis Dr. Schmidt-Bruncke und Dr. Dreyer (heute Zahnärzte am Mühlenende ZMVZ in Rotenburg/Wümme), die sich damals noch in der Rotenburger Gerberstraße befand. Unsere Praxis bestand da noch aus einem Team von zwei Zahnärzten und sechs Mitarbeitern.

Nach zweieinhalb Jahren konnte ich meine Ausbildung um sechs Monate verkürzen und so meine Prüfung frühzeitig ablegen. Nach der abgeschlossenen Ausbildung durfte ich meine Fachkenntnisse in der Anmeldung sowie in der Behandlungsassistenz unter Beweis stellen. Nach den Geburten meiner beiden Töchter in den Jahren 1994 und 1997 konnte ich meine Tätigkeit dann am neuen, deutlich größeren Standort in der Brauerstraße, zunächst in Teilzeit, wieder aufnehmen.

Mit der Praxis wachsen

Schon seit Beginn unserer Praxis ist die Prophylaxe fester Bestandteil des Therapiekonzeptes. So wundert es nicht, dass unsere Prophylaxeabteilung dringend Verstärkung brauchte. Begleitet durch eine Vielzahl von der Praxis ermöglichten Fort- und Weiterbildungen durfte ich auch in diesem Bereich zunehmend kompetente, fachliche Unterstützung leisten. Im Laufe der Jahre bündelte ich mein Wissen und sammelte immer wieder neue Erfahrungen. Gleichzeitig wuchs unsere Praxis immer weiter. 2014 bestand unser Team bereits aus sechs Zahnärzten, acht Prophylaxe- und 30 weiteren Mitarbeitenden. Die organisatorischen Herausforderungen einer so stark wachsenden Praxis waren groß. Ich habe in dem Jahr meinen Lehrgang zur Zertifizierten Prophylaxe-Managerin erfolgreich absolviert. Inzwischen war ich mit der Leitung unserer Prophylaxe-Abteilung betraut. Die fachliche Qualifizierung für diese Position, unter anderem mit der Aufgabe, auch neue Kollegen einzuarbeiten, lag mir sehr.

ZMP Fortbildung in Hamburg

Mein Wunsch nach intensiverer Betreuung von Patienten mit parodontalen Erkrankungen wuchs mehr und mehr. Einige unserer Zahnärzte haben ein PAR-Curriculum absolviert, sodass auch im Therapiekonzept großer Wert auf diesen Bereich gelegt wird. Die Praxisleitung unterstützte mich in meinem Bestreben, mich auch in der PAR im Rahmen sowohl interner als auch durch Gewährung von externen Fortbildungen weiter zu entwickeln.

Somit war die ZMP-Aufstiegsfortbildung am Norddeutschen Fortbildungsinstitut in Hamburg, die vier Monate bis zur Abschlussprüfung umfasste, ein wichtiger Schritt für mich und unsere Praxis. Zu dieser Zeit war ich schon fast 47 Jahre alt und meine Mitstreiter eher im Alter meiner Töchter. Dies war aber nie ein Hindernis oder Problem, ich habe mich immer sehr wohl gefühlt. Ein reger fachlicher Austausch fand täglich statt; wir hatten viel Spaß und immer viel zu lachen. Ich denke noch oft an diese schöne Zeit zurück.

Wenn ich mich an die Prüfungsphasen zurückerinnere, war für mich der schriftliche Teil die größte Herausforderung. Das Wissensspektrum war sehr umfangreich und anspruchsvoll, das absolvierte ich mit großer Anspannung. Die praktische Prüfung und insbesondere das abschließende Fachgespräch fielen mir sehr viel leichter, da ich über den Patienten berichten durfte und mein praktisch erworbenes Fachwissen abrufen konnte. Die Leidenschaft, mit der ich meinen Beruf ausübe, gebe ich in praxisinternen Schulungen  immer noch sehr gerne an meine Kollegen weiter. Das war und ist mir eine Herzensangelegenheit, Menschen für die Prophylaxe zu begeistern, sie in ihrem Vorhaben zu schulen und zu unterstützen.

Kollegialer fachlicher  Austausch
Kollegialer fachlicher Austausch

Praxiswachstum brauch neue Lösungen im Miteinander

Unsere Gemeinschaftspraxis entwickelte sich immer weiter. Der Bedarf und die Nachfrage nach Prophylaxe für Kinder und Erwachsene waren ungebrochen riesig. Unsere Praxisleitung stand vor der Entscheidung, keine weiteren Patienten aufnehmen zu können oder sich der Verantwortung für die Region zu stellen, in der es zu wenig Praxen gibt. Wir nahmen die Herausforderung bewusst an. Es wurde ein geeignetes Gebäude in der Nachbarschaft gefunden und umgebaut. So entstand ein modernes Prophylaxe-Zentrum mit sieben Behandlungszimmern. Auch unser neuer Name „Zahnärzte am Mühlenende“ zeigte an, dass aus unserer beschaulichen Praxis ein echtes Unternehmen geworden war.

Unsere Praxis beschäftigte inzwischen schon knapp 60 Mitarbeiter, die in ihren verschiedenen Bereichen miteinander verbunden werden wollten. Bereits vorhandene Strukturen funktionierten nicht mehr wie gewohnt, weil man gar nicht mehr alle sah. Teambesprechungen mit allen waren nicht mehr möglich. Der Austausch zwischen den Abteilungen auch über die Standorte hinweg wurde immer langsamer und notwendige Entscheidungen versandeten. Alle Bereiche der Praxis, wie Anmeldung, Abrechnung, Labor, Behandlungsassistenz, Prophylaxe und Zahnärzte, bekamen einen Teamleiter. Damit wurde eine Kommunikationsplattform zwischengeschaltet, die Austausch mit allen wieder ermöglichen sollte.

Praxisinterne Schulung
Praxisinterne Schulung

Teamleiter - mehr als nur fachliche Kompetenz

Damit allein waren die Probleme jedoch nicht gelöst. Denn wir Teamleiter hatten alle nicht wirklich gelernt, welche Aufgaben wir noch erfüllen sollten und wie. Fachliche Expertise war gegeben, aber was genau wurde von uns als „Führungskraft“ erwartet? Was dürfen wir gegenüber Kollegen durchsetzen, was nicht? Es wurde klar, dass wir externe Hilfe für unser „Unternehmen Zahnarztpraxis“ benötigen.

Mit den Praxisberatern von der KlapdorKollegen Academy Münster holten wir uns kompetente Unterstützung ins Boot. In verschiedenen Workshops erarbeiteten wir, wofür unsere Praxis stehen soll, wo wir hin wollen und welche Werte uns allen wichtig sind. Damit wurde unser Miteinander auf eine wertvolle Basis gestellt. Wir entschieden uns für das Symbol eines Baumes, dessen Wurzeln sich aus unseren Werten nähren, sodass alles wachsen und sich weiterentwickeln kann.

Jeder Mitarbeiter konnte sich bei der Sammlung seiner wichtigsten Werte einbringen. Wir haben bewusst darauf verzichtet, uns auf drei oder fünf Werte zu reduzieren, um damit einen Werbeslogan zu generieren. Wir wollen mit unserem Wertebaum unsere Vielfalt symbolisieren.

Mittlerweile hängt der Wertebaum an vielen verschiedenen Orten in beiden Gebäuden. Er dient uns zur Orientierung und um daran zu erkennen, dass wir nicht alle gleich sind. Er hilft, Missverständnisse aufzulösen und die Kommunikation miteinander zu verbessern.

Tanja Gumbold mit Wertebaum
Tanja Gumbold mit Wertebaum

Klare Definition und Behandlungsleitlinien

Danach haben wir erarbeitet, wie wir unsere Aufgaben als Teamleiter verstehen wollen und sollen. Wir haben unsere Kompetenzen und Handlungsspielräume klar definiert. Darüber hinaus haben wir Tools gelernt, um zielführender im Team zu kommunizieren und zu arbeiten.

Auch unsere Behandlungsleitlinien haben wir gemeinsam im Führungsteam überarbeitet, besprochen und dann schriftlich festgelegt, um für Klarheit, Sicherheit und für einen einheitlichen Ablauf zu sorgen. Es war spannend zu erleben, wie die Schnittstellen von den unterschiedlichen Abteilungen jeweils wahrgenommen wurden, wie viel man von den anderen lernen kann und wie schön es ist, wenn diese Schnittstellen dann endlich klar geregelt werden.

Eine meiner Aufgaben als Teamleiterin Prophylaxe war das Erstellen der Leitlinien für alle Bereiche der Prophylaxe und das Schaffen von Rahmenbedingungen. Ich stehe meinem Team und auch den Teamleitern der anderen Teams als Ansprechpartnerin bei diesbezüglichen Fragen zur Seite und leiste entsprechend Unterstützung. Mit dem Team gemeinsam bei Problemen in den Austausch zu gehen und Lösungen zu finden, gelingt uns gut, weil wir unsere Ziele klar vor Augen haben: ein Umfeld zu schaffen, in dem sich alle Teammitglieder wohlfühlen, um damit für unsere Patienten eine angenehme Atmosphäre zu schaffen und ihnen eine erfolgreiche Therapie zukommen zu lassen.

Somit steht der Patient immer im Fokus unserer Lösungsfindung. Durch unser klares Therapiekonzept gelingt es im Miteinander, unsere Patienten in der Breite auch für die Prophylaxe zu begeistern.

Teambesprechungen auf allen Ebenen

Die monatliche Teambesprechung zu führen und ebenfalls monatlich an der Sitzung aller Teamleiter teilzunehmen, ist für alle Bereiche zwingend erforderlich. Damit gewährleisten wir, dass Informationen schnell in alle Teams gelangen und wir im guten Austausch bleiben – trotz der Größe. Eine Teamleiter-Aufgabe ist demnach auch, beschriebene Ziele zu kommunizieren, Umsätze zu besprechen, Neuerungen oder Veränderungen zu erläutern, zu schulen und zu kontrollieren. Ein ständiger Austausch mit dem Team gibt mir und meinem Team Sicherheit und schenkt Vertrauen.

Dann kann jede Herausforderung gemeistert werden, neue Ideen lassen sich umsetzen und das Team arbeitet erfolgreich. Der Spaß und die Freude bei der Arbeit beflügeln das tägliche Tun.

Dieser Beruf erfüllt mich, denn der tägliche Kontakt und der Umgang mit Menschen ist mir das Wichtigste. Ich habe das große Glück, dass mich ein großartiges Team umgibt, mit so lieben Kolleginnen, die mir meine Aufgaben als Teamleiterin sehr leicht machen.

Die Zusammenarbeit mit vielen Menschen in einer so großen Zahnarztpraxis ist immer wieder eine neue, spannende Herausforderung.

Fazit

Rückblickend lässt sich für mich zusammenfassen, dass mir durch viel Fleiß und Engagement in dieser Praxis eine besondere Chance geboten wurde. Es erfüllt mich mit Stolz, seit fast 34 Jahren ein Teil dieser Praxis zu sein. Ich hoffe, dass ich diesen Beruf noch viele Jahre mit Herz und Leidenschaft ausüben darf.

 Tanja Gumbold liebt ihre Arbeit am Patienten
 Tanja Gumbold liebt ihre Arbeit am Patienten

 

Tanja Gumbold

ZMP & Teamleiterin der Prophylaxe-Abteilung

Zahnärzte am Mühlenende ZMVZ
Brauerstr. 57 und 24              
27356 Rotenburg (Wümme)
Tel.: 04261/97 44 11
E-Mail: info@zahnarzt-rotenburg.de

https://www.zahnarzt-rotenburg.de/