Mundhygiene auf dem Prüfstand

Wie halten es die Deutschen mit der Mund- und Zahnpflege? Interessante Fakten zu dieser Frage liefert eine repräsentative Online-Umfrage, die Anfang Juni 2019 von den Experten für Meinungsforschung und Marktanalysen YouGov Deutschland im Auftrag des schwedischen Mundhygienespezialisten TePe durchgeführt wurde. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass insbesondere zur Zahnzwischenraumpflege Aufklärung und Motivierung notwendig sind.

 

Mit 97 % messen nahezu alle Teilnehmer der repräsentativen YouGov-Umfrage1 gepflegten Zähnen und einem angenehmen Atem eine wichtige oder sehr wichtige Bedeutung zu. 80 % aller Befragten stimmen darin überein, dass sich eine regelmäßige Zahnvorsorge – professionell begleitet vom Zahnarzt und täglich praktiziert durch gründliche Mund- und Zahnpflege – auszahlt gegenüber Kosten, die durch akute Bedarfs- oder gar Notfälle entstehen.

Überschätzt: Wirkung von Zahnbürsten

Flächendeckend akzeptiert und regelmäßig eingesetzt, gehören Zahnbürsten zum beliebtesten Hilfsmittel bei der täglichen Mund- und Zahnpflege. Sie erreichen allerdings nur etwa 60 % aller Zahnoberflächen und sind somit in ihrer Wirkung eingeschränkt. Diese Tatsache ist nur einem Viertel aller Befragten bekannt. Über 70 % gehen hingegen davon aus, dass der Einsatz der Zahnbürste 80 % oder mehr aller Zahnoberflächen gründlich und hinreichend reinigt. Unbeachtet bleiben die mit der Bürste nur schwer zugänglichen, für Karies und Parodontitis besonders anfälligen Zahnzwischenräume.

Unterschätzt: Effektivität von Interdentalbürsten

Obwohl Zahnzwischenraumbürsten im Vergleich zu Zahnhölzern, Zahnseide und Interdental-Stick als effektivstes Instrument zur gründlichen Zahnzwischenraumhygiene gelten, gehen 39 % aller Studienteilnehmer davon aus, dass herkömmliche Zahnseide die Zahnzwischenräume am gründlichsten reinigt. Dabei ist sicher, dass Interdentalbürsten die Zahnzwischenräume effektiver reinigen als Zahnseide. Die Studienergebnisse zeigen, dass sich lediglich 29 % aller Befragten dieser prophylaktischen Vorzüge von Interdentalbürsten bewusst sind.

Vernachlässigt: Tägliche Zahnzwischenraumpflege und Mundgesundheitsbewusstsein

Im Widerspruch zur breiten Akzeptanz einer gründlichen Mund- und Zahnpflege verzichten 65 % aller Befragten auf eine tägliche Zahnzwischenraumpflege. Während sie von beinahe einem Drittel der Teilnehmer schlicht vergessen wird, entscheiden sich 40 % bewusst gegen die Reinigung der Zahnzwischenräume, indem sie sie als lästig, zu zeitaufwendig oder für unnötig erachten. 35 % geben an, dass es ihnen auch ohne Interdentalpflege gut gehe. Insbesondere hier besteht weiterhin Handlungsbedarf und ist Aufklärung erforderlich.

Überzeugend: Professionelle Zahnreinigung

Gute Mund- und Allgemeingesundheit bedarf eines weiteren wichtigen Bausteins: der Professionellen Zahnreinigung (PZR). Mit 54 % entscheiden sich mehr als die Hälfte aller Befragten mindestens einmal im Jahr für eine PZR. Als Motivationsgründe werden ein angenehmes Mundgefühl und Ästhetik angegeben. Jeder vierte Nutzer sieht die PZR als Beitrag zur allgemeinen Gesundheitsvorsorge, Gesundheitsroutine oder langfristigen Kostenersparnis. Explizit als Vorsorgemaßnahme zur Mundgesundheit gilt sie für 67 %. Allerdings greift beinahe ein Drittel überhaupt nicht auf entsprechende Angebote der Zahnärzte zurück. Gefragt: Krankenkassen-Zusatzleistungen zur Mundhygiene

Mit Blick auf jene, die auf eine PZR verzichten, zeigt sich: 73 % von ihnen würden Prophylaxe-Leistungen in Anspruch nehmen, wenn die Kosten von den Krankenkassen übernommen werden würden. Ohnehin geben 85 % der Teilnehmer an, dass ihnen Zusatzleistungen wichtig bis sehr wichtig sind. Die Befragten schätzen also die Vorzüge professioneller Zahnvorsorge, die auch die Zahnzwischenräume umfasst. Mit gezielter Aufklärung zur Mundgesundheit, deren positive Auswirkungen auf das allgemeine Wohlbefinden belegt sind, kann es gelingen, dieses Bewusstsein noch stärker auf die individuelle, tägliche, insbesondere interdentale Zahnpflege zu übertragen.

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