Baby Zahnbürste

Ausgabe 2/19: Langzeitwirkung des überwachten Zähneputzens auf Plaque und Zahnfleischbluten von Schulkindern

Überprüfung der Hypothese, dass bei Kindern mit hohem Kariesrisiko überwachtes Zähneputzen (ÜZP) Plaque und Zahnfleischbluten in einem Zeitraum von vier Jahren in einem größeren Ausmaß reduziert als unbeaufsichtigtes Zähneputzen (UZP) in einer vergleichbaren Kindergruppe sowie in einer Gruppe mit geringem Kariesrisiko.

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Autoren: Leandro A. Hilgert, Soraya C. Leal, Ewald M. Bronkhorst, Jo E. Frencken

Zusammenfassung

Ziel: Überprüfung der Hypothese, dass bei Kindern mit hohem Kariesrisiko überwachtes Zähneputzen (ÜZP) Plaque und Zahnfleischbluten in einem Zeitraum von vier Jahren in einem größeren Ausmaß reduziert als unbeaufsichtigtes Zähneputzen (UZP) in einer vergleichbaren Kindergruppe sowie in einer Gruppe mit geringem Kariesrisiko. Material und Methoden: Schulkinder mit hohem Kariesrisiko im Alter von sechs bis sieben Jahren wurden mit einem Cluster- randomisierten-Design in vier Gruppen mit unterschiedlichen Mundhygiene-Prozeduren eingeteilt: 1. Ultra-Konservative Behandlung (UKB): Kleine Kavitäten in den Milchmolaren wurden unter Verwendung von ART (atraumatische restaurative Therapie) mit Glasionomerzement gefüllt, während mittlere und große Kavitäten offengelassen und zusammen mit dem restlichen Gebiss bei täglich überwachtem Zähneputzen gereinigt wurden (UKB/ÜZP). 2. Konventionelle restaurative Behandlung (KRB): Milchmolaren wurden mit Amalgam restauriert, während die ersten bleibenden Molaren bei hohem Kariesrisiko versiegelt wurden (KRB/UZP). 3. ART: Die Wiederherstellung der Milchmolaren erfolgte mittels ART, bei Vorliegen eines hohen Kariesrisikos erhielten die ersten permanenten Molaren ART-Versiegelungen (ART/UZP). 4. Kinder mit niedrigem Kariesrisiko (dmft 􀀩 1) bildeten die Nichtbehandlung/UZP-Gruppe. 273 Kinder wurden zu Studienbeginn (T0) und nach vier Jahren (T1) gemäß VPI- (Visible Plaque Index) und GBI- (Gingivaler Blutungs Index) Indizes untersucht. Die Daten wurden mit linearer und logistischer Regression analysiert. Ergebnisse: Zum Zeitpunkt T1 waren die mittleren VPI- und GBI-Werte statistisch signifikant niedriger als zu Beginn der Studie (T0). Die Reduktion der mittleren VPI-Werte war nach vier Jahren bei UKB/ ÜZP-Kindern statistisch signifikant höher als bei KRB + ART/UZB-Kindern (p = 0,03), jedoch wurde kein Unterschied zwischen UKB/ÜZP und Nichtbehandlung/UZP-Kindern beobachtet (p = 0,361). Für GBI-Werte existierte kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen UKB/ÜZP und KRB + ART/UZB (p = 0,62) und Nichtbehandlung/ UZP Kindern (p = 0,74). Schlussfolgerung: Bei Kindern mit hohem Kariesrisiko zeigte das auf dem überwachten Zähneputzen basierende Protokoll über vier Jahre eine stärkere Plaquereduktion als jene Protokolle, die Restaurationen und Versiegelungen umfassten.

Abstract

Purpose:
To test the hypothesis that, in high caries-risk children, supervised toothbrushing (STB) reduces visible plaque levels and gingival bleeding to a greater extent than does unsupervised toothbrushing (USTB) in comparable children and in low caries-risk USTB children over 4 years.

Materials and Methods:
High caries-risk schoolchildren, ages 6 to 7, were allocated to three oral healthcare protocols using a cluster-randomised design: 1. Ultra-Conservative Treatment (UCT): small cavities in primary molars were restored using ART, while medium and large cavities were left open and cleaned under daily supervised toothbrushing together with the remaining dentition (UCT/STB); 2. Conventional Restorative Treatment (CRT): primary molars were restored with amalgam, while high caries-risk first permanent molars received resin sealants (CRT/USTB); 3. Atraumatic Restorative Treatment (ART): primary molars were restored using ART, while high caries-risk first permanent molars received ART sealants (ART/USTB). Low caries-risk children (dmft 􀀩 1) formed the no-treatment/ USTB group. 273 children were examined at baseline (T0) and after 4 years (T1) according to the VPI and GBI indices. Data were analysed using linear and logistic regression.