Schnuller

Schnullerkasten erleichtert den Abschied vom Nuckel

Der Abschied vom Schnuller fällt vielen Kindern schwer. Das Alter, in dem Kleinkinder endgültig davon lassen können, variiert.

Mitunter brauchen Eltern Geduld, wenn sie ihre Kinder beim Verzicht auf den lieb gewonnenen Begleiter unterstützen. Im Park hinter Haus 21, dem Kinder- und Frauenzentrum des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden, gibt es jetzt eine neue Möglichkeit, sich gemeinsam vom Schnuller zu verabschieden. Dort steht seit Anfang April dieses Jahres ein farbenfroh gestalteter Schnullerkasten. Über eine Drehklappe können Kinder den Einwurf öffnen. Lachende Bienen und Blumen, die auf den schnullerförmigen Kasten gemalt sind, begleiten sie dabei.

Dass Kinder möglichst im dritten Lebensjahr ihre Nuckel für immer weggeben sollten, hat handfeste Gründe. Denn der Gebrauch kann zu Problemen bei der Sprachentwicklung führen oder Zahn- und Kieferfehlstellungen begünstigen.

„Mit dem Schnullerkasten gibt es in unmittelbarer Nähe zur Kinderklinik eine spielerische Möglichkeit, die Zeit mit dem Schnuller zu beenden. Ihn gemeinsam mit den Eltern aktiv und selbstbestimmt in den Kasten zu werfen, entfaltet eine symbolische Kraft. Die farbenfrohe Gestaltung soll ein Blickfang sein und zusätzlich motivieren“, sagt Prof. Reinhard Berner, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Der Kasten ist genau wie der Spielplatz öffentlich zugänglich und kann auch von Besuchenden mit ihren Kindern genutzt werden.

 

Abschied vom Schnuller
Der Abschied vom Schnuller

 

Martha traut sich

Das dreieinhalbjährige Mädchen trennt sich heute von seinem lieb gewonnenen Schnuller. Einen Platz dafür hat sie sich schon ausgesucht. Der farbenfrohe Metallkasten direkt am Spielplatz am Haus 21 im Universitätsklinikum Dresden lädt seit Anfang April dazu ein, Abschied vom Schnuller zu nehmen. Den Spielplatz am Klinikum kennt das Mädchen gut. Vor zwei Jahren wurde Martha eine Woche in der Kinderklinik wegen einer angeborenen Epilepsie behandelt.

„Wir haben uns damals hier sehr wohl und in guten Händen aufgehoben gefühlt. Dafür sind wir dankbar“, sagt Vater Lutz. Er hofft, dass es mit dem symbolischen Einwerfen des Schnullers in den Kasten nun tatsächlich klappt, dass Martha auch in der Nacht darauf verzichten kann. „Ich selbst habe meinen Schnuller damals spielerisch den Vögeln übergeben. Der Schnullerkasten ist eine schöne Möglichkeit für Martha. Mal sehen, ob es funktioniert“, sagt er.

 

Schnullerkasten löst den Schnullerbaum ab

Der mit Bienen und Blumen gestaltete Kasten ersetzt den Schnullerbaum, an den Kleinkinder bis vor Kurzem ihre Nuckel im Park hinter dem Kinder- und Frauenzentrum binden oder in einen Briefkasten werfen konnten. Das Anbinden an den Baum ist in vielerlei Hinsicht nicht mehr zeitgemäß. Nicht nur, dass die Schnuller bei Wind und Wetter im Freien hingen und Plastikrückstände so in die Natur gelangt sind. Auch aus hygienischen Gründen ist das Einwerfen in einen abschließbaren Kasten sinnvoller. Das Klinikum hat zusammen mit einer Metallbaufirma den Schnullerkasten entwerfen und bauen lassen.

Quelle: Universitätsklinikum Dresden