Behandlungsinstrumente

Effekte der quartalsweisen Behandlung mit Fluorid- und Chlorhexidinlack über 30 Monate

Ein Wissenschaftsbeitrag aus der PI 2/2011 von Clemens Schmid, Klaus-Dieter Bastendorf, Axel Bartsch.

Summary

Effects of quarterly application of fluoride and chlorhexidine varnishes over 30 months This prospective clinical study aimed to examine whether quarterly combined application of fluoride and chlorhexidine varnishes induces remineralization of dental hard tissues. Over 30 months, 30 test teeth with approximal initial lesions and their contralateral controls from 25 patients aged 16 to 39 years were followed and treated quarterly. The approximal surfaces were treated with either EC40® plus Duraphat® (group 1) or Cervitec® plus Fluor Protector® (group 2). Caries depth assessed by semiannual bitewing radiographs remained constant during the observation period with a median = 2 (deep enamel lesion). Gingival health (PBI) improved from md = 1 (single bleeding points) to md = 0 (no bleeding) after six quarters in group 1, while it varied between md = 0 and md = 1 in group 2. These changes were not significant. The approximal plaque (API = 1) was significantly reduced from 63.3 to 26.7 per cent. The caries risk test (CRT®) revealed low levels of Mutans streptococci (SM) and Lactobacilli (LB) throughout the observation period. No significant differences were observed between group 1 and 2. The results suggest that quarterly application of fluoride and chlorhexidine varnishes exerts a long-term cariostatic effect on approximal initial caries lesions associated with reduced plaque. Moreover, SM and LB counts as well as gingival inflammation are maintained at a low level. Hence, the combined use of such varnishes irrespective of substance concentration is recommended for routine caries prevention also in adults.

Zusammenfassung

Ziel der vorliegenden prospektiven Untersuchung war es zu überprüfen, ob die vierteljährliche kombinierte Applikation eines Fluoridlacks und eines Chlorhexidinlacks zur Remineralisierung der Zahnhartsubstanz führt. Dazu wurden jeweils 30 Untersuchungszähne mit approximalen Initialläsionen sowie kontralaterale Kontrollzähne von 25 Patienten im Alter zwischen 16 und 39 Jahren über 30 Monate hinweg quartalsweise untersucht und behandelt. Die Approximalflächen wurden bei Gruppe 1 mit EC40® und Duraphat®, bei Gruppe 2 mit Cervitec® und Fluor Protector® behandelt. Im Ergebnis blieb die durch halbjährliche Bissflügelaufnahmen objektivierte Kariestiefe über die Beobachtungsdauer hinweg mit einem Medianwert um 2 (tiefe Schmelzläsion) konstant. Die Blutungsneigung (PBI) ging in Gruppe 1 nach sechs Quartalen von Md = 1 (einzelne Blutungspunkte) auf Md = 0 (keine Blutung) zurück und variierte in Gruppe 2 zwischen beiden Werten. Die Veränderungen waren nicht signifikant. Der approximale Plaquebefall (API = 1) nahm signifikant von 63,3 % auf 26,7 % ab. Der CRT®-Test zeigte insgesamt geringe bis sehr geringe Konzentrationen von Mutans-Streptokokken (SM) und Laktobazillen (LB) über die Beobachtungsdauer hinweg. Signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen 1 und 2 wurden nicht beobachtet. Die Ergebnisse belegen, dass die regelmäßige quartalsweise Touchierung mit Fluorid- und Chlorhexidin-Schutzlacken langfristig kariostatisch auf Initialläsionen im Approximalbereich bei gleichzeitig vermindertem Plaquebefall wirkt. Außerdem bleiben die Mutans-Streptokokken- und Laktobazillenzahlen sowie die gingivale Entzündungsneigung gering. Damit empfiehlt sich die kombinierte Lacktouchierung unabhängig von der Wirkstoffkonzentration für die routinemäßige Kariesprophylaxe auch bei Erwachsenen.

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Titelbild:  Bob auf Pixabay