Eine neue biokompatible Fluorid- Zahnpasta

Eine neue biokompatible Fluorid- Zahnpasta mit Erythrit und Xylit

Ein Wissenschaftsbeitrag aus der PI 1/2022 von Barbara Cvikl und Adrian Lussi

Quintessenz für das Praxisteam

Die Verwendung der fluoridhaltigen Zahnpasta AIRFLOW®/KALAfresh kann zur täglichen Reinigung aufgrund ihrer positiven chemischen, physikalischen und biologischen Eigenschaften empfohlen werden. Weitere klinische Studien hinsichtlich der Effektivität und der Patientenzufriedenheit sind noch ausstehend.

Zusammenfassung

Tägliches Zähneputzen mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta gehört zu den weltweit häufigsten und äußerst effektiven Möglichkeiten, Zähne und Parodont gesund zu erhalten. In der vorliegenden Arbeit wurden chemische, physikalische und biologische Parameter einer neu entwickelten Zahnpasta (AIRFLOW®/KALAfresh - AF) untersucht, die neben Fluorid auch Erythrit und Xylit zur Kariesprophylaxe, aber kein SLS (Natriumlaurylsulfat, im Englischen sodium lauryl sulfate) als Tensid enthält. Als Vergleich dienten kommerziell erhältliche Zahnpasten mit und ohne SLS. Die Benetzbarkeit und der Abrieb am Zahnschmelz, der pH-Wert und das Vorkommen von freiem Fluorid wurden analysiert, um die Effektivität der Zahnpasta zu untersuchen. Die halbletale Konzentration (LC50) der jeweiligen Zahnpasten auf eine Fibroblastenzelllinie (L929) wurde bestimmt, um ihre Verträglichkeit für die orale Schleimhaut zu testen. Alle Zahnpasten waren hydrophil, wobei AF den größten Kontaktwinkel zu Schmelz (38,4°) zeigte, den geringsten Abrieb am Schmelz nach 18.000 simulierten Putzzyklen (0,02 µm), einen leicht basischen pH-Wert (7,7) sowie mit 1.400 ppm eine kariesprophylaktisch wirksame Konzentration an freiem Fluorid hatte. Hinsichtlich der mittleren halbletalen Konzentration ergaben sich mit 9,3 höhere und damit günstigere LC50-Werte als bei den kommerziell erhältlichen Zahnpasten, welche zwischen 0,2 und 5,6 lagen. Zusammenfassend zeigte AF eine hohe Biokompatibilität, eine geringe Abrasivität und eine hohe Verfügbarkeit von freiem Fluorid. Ob ein zusätzlicher kariesprotektiver Effekt durch die Zugabe von Erythrit und Xylit, wie von den Autoren erwartet, vorhanden ist muss in weiteren Studien untersucht werden.

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