Das geht aus einer aktuellen Auswertung der Barmer hervor. Demnach lag der Anteil der eAU, die die Kassen von Ärztinnen und Ärzten digital übermittelt bekommen, in der Kalenderwoche vom 30. Mai bis zum 05. Juni dieses Jahres (KW 22) bei rund 20 Prozent und in der Kalenderwoche vom 17. bis zum 23. Oktober (KW 42) bei fast 79 Prozent. Das entspricht beinahe einer Vervierfachung. An einzelnen Tagen übersteigt die Quote inzwischen sogar 80 Prozent deutlich.
Zugleich sank die Fehlerquote bei den eAU von knapp sechs auf rund 0,3 Prozent. „Im Bereich der Krankschreibungen nimmt die Digitalisierung im Gesundheitswesen stark an Fahrt auf. Wir geben alles daran, dass auch andere wichtige Projekte wie etwa die elektronische Patientenakte (ePA) sich zunehmend durchsetzen. Wichtig ist, dass die Bundesregierung ihr Vorhaben zeitnah umsetzt, wonach allen Versicherten im Opt-Out-Verfahren eine elektronische Patientenakte zur Verfügung gestellt wird“, so die Barmer. Für die eAU formuliert die Krankenkasse eine wünschenswerte Digital-Quote von 95 Prozent.
Interesse von Betrieben am digitalen Abruf der AU wächst stetig
Die digitale Einreichung der Krankschreibung bei den Krankenkassen sei aber nur ein Schritt bei der Umstellung der Krankmeldung von der Papierform auf die eAU. Mit Beginn des Jahres 2023 könnten Arbeitgeber die AU-Daten ihrer Beschäftigten nur noch elektronisch bei den Kassen abrufen. Dazu laufe im kompletten Jahr 2022 ein Pilotprojekt zum Datenaustausch. Dabei verzeichne die Barmer ein stetig steigendes Interesse an dem Verfahren. Im ersten Halbjahr habe es 128.000 Abrufe und seit Juli bereits mehr als 116.000 Downloads gegeben. „Die Unternehmen zeigen ein starkes Interesse am digitalen eAU-Verfahren. Wir gehen deshalb zuversichtlich ins kommende Jahr, ab dem die digitale Krankschreibung flächendeckend von allen Unternehmen eingesetzt wird“, so die Barmer.