Ausbildungsstätten stellen sich vor: Der Ländle PAss

Die Idee, einen Prophylaxekurs für Vorarlberg aufzubauen, war schon lange in den Köpfen einiger engagierter Zahnärzte und nach ersten Treffen 2010 war es dann zwei Jahre später soweit, dass der erste Jahrgang starten konnte. Bis jetzt konnten so insgesamt 62 Assistentinnen aus Vorarlberg, Tirol, der Schweiz und Liechtenstein die Ausbildung abschließen und tragen nun die Berufsbezeichnung „Prophylaxeassistentin“.

Zu den Aufnahmekriterien gehören die Vollendung des 18. Lebensjahres und die abgeschlossene Ausbildung zur Zahnarztassistentin mit zweijähriger Berufserfahrung. Darüber hinaus muss ein schriftlicher Aufnahmetest bestanden werden. Damit wird sichergestellt, dass alle Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmer die nötigen Basiskenntnisse gleich von Unterrichtsbeginn an mitbringen und sich voll und ganz auf die Komplexität der Zahnprophylaxe konzentrieren. Die Teilnehmeranzahl ist auf 16 beschränkt, um die Kursgröße den Prak- tikumsplätzen angepasst zu halten. Der Kurs erstreckt sich von September bis April. Er beinhaltet zehn bis elf Wochenendmodule (Freitag und Samstag), die in einem ausgewogenen Verhältnis von Theorie und Praxis insgesamt gesetzeskonform 97 Theoriestunden und 79 Praxisstunden zuzüglich 15 Stunden Supervision in der eigenen Praxis ausmachen.

Bereits am ersten Kurstag, an dem auch die ArbeitgeberInnen der Teilnehmerinnen eingeladen werden, um gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen einen Überblick über den Kursablauf zu bekommen, wird jeder Teilnehmerin eine erfahrene Prophylaxeassistentin als Supervisorin zugewiesen und vorgestellt. Die Supervisorin steht zusätzlich zu der Tätigkeit als Instruktorin während des praktischen Teils des Kurses für die Unterstützung bei der Umsetzung der drei HIP-Sitzungen (Hygiene-Intensiv-Programm) beim ersten Patientenfall in der eigenen Praxis zur Verfügung. Sie gibt wertvolle Tipps und Tricks für die Anfängerinnen und achtet auf die korrekte Durchführung, von der Ergonomie am Arbeitsplatz angefangen über die Kommunikation mit dem Patienten, der richtigen Handhabe der Instrumente bis zu einem organisierten Ablauf der aufbauenden Sitzungen.

Je nach Thema und Bedarf findet der theoretische und praktische Unterricht in den Räumlichkeiten der Zahnärztekammer in Feldkirch, ausgewählten Ordinationen in Bregenz und Bludenz und der Firma Ivoclar in Schaan/Liechtenstein statt, sodass immer ideale Bedingungen zur Umsetzung von Gelerntem gegeben sind. An dieser Stelle möchten wir gerne wieder ein Dankeschön an die Firma Ivoclar Vivadent aussprechen, die uns ihren bestens ausgestatteten Phantomkursraum mit 16 Arbeitsplätzen und einem Demonstratorenplatz mit Kameraübertragung zu den Arbeitsinseln zur Verfügung stellt. Hier kann jede Teilnehmerin sehr realitätsnah an speziell präparierten Modellen alle Handgriffe, die später für die sorgfältige Arbeit am Patienten nötig sind, ausgiebig üben, immer unter Aufsicht von Zahnärztinnen und Zahnärzten sowie erfahrenen Prophylaxeassistentinnen. Als Besonderheit werden zudem auch Live-Lerneinheiten online abgehalten, bei denen bequem von zuhause aus im virtuellen Klassenzimmer neben Vorlesungsinhalten gegenseitig Patientenfälle vorgestellt werden, Hausübungen über spezielle prophylaxebezogene Aufgaben präsentiert und jederzeit Fragen gestellt werden können.

Die unterrichtenden Personen sind überwiegend auf Parodontologie spezialisierte Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie Spezialisten für Parodontologie aus Vorarlberg und abwechselnd externe spezialisierte Kolleginnen und Kollegen aus Tirol und Deutschland. Sie werden unterstützt von erfahrenen Prophylaxeassistentinnen, die einerseits helfend als Instruktorinnen bei den praktischen Übungen mit dabei sind und andererseits eigenständig für ihre zugewiesene Teilnehmerin in die jeweilige Ordination fahren, um dort unter praxisspezifischen Arbeitsbedingungen für eine bestmögliche Umsetzung des Prophylaxekonzeptes zu sorgen. Ziel war von Anfang an ein sehr abwechslungsreicher Unterricht, der die Kursteilnehmerinnen auf allen Ebenen unterstützt, um nicht nur eine gute theoretische Ausbildung zu vermitteln, sondern auch eine Form von praktischem Unterricht anzubieten, der Sicherheit für die Umsetzung in der täglichen Praxis schafft.

Kosten für Teilnehmer

Die Kosten belaufen sich derzeit auf 3.900,- € inklusive der Prüfungsgebühr zuzüglich der Lehrmittel. Über eine mögliche Förderung informiert Sie gerne der Arbeitsmarktservice (AMS, www.ams.at).

Qualitätsüberprüfung

Der Kurs hat immanenten Prüfungscharakter; es wird also laufend schriftlich und mündlich das bereits unterrichtete Wissen überprüft, sodass die Teilnehmerinnen immer am Ball bleiben müssen.

Am Tag der praktischen und schriftlichen Prüfung präsentieren die Teilnehmerinnen einen Befund aus insgesamt 30 bearbeiteten Patientenfällen vor versammeltem Auditorium, bestehend aus Vortragenden, Instruktorinnen und den Ordinationsteams der Teilnehmerinnen im Audimax der Firma Ivoclar Vivadent. Nach einer kleinen Verschnaufpause und Auswertung der Tests, die hauptsächlich im Multiple-Choice-Verfahren durchgeführt werden, findet dann etwa ein bis zwei Wochen später eine mündliche kommissionelle Abschlussprüfung statt, bei der die Teilnehmerinnen ihr Erlerntes nochmals präsentieren dürfen, um dann am Abend stolz ihr Zeugnis auf der Abschlussfeier überreicht zu bekommen.

Kursbeginn und Dauer

September bis April 191 Ausbildungsstunden, aufgeteilt in: 97 Theoriestunden und 79 Stunden Praktikum zzgl. 15 Stunden Supervision in der Praxis

Voraussetzungen

Vollendung des 18. Lebensjahres

abgeschlossene Ausbildung als Zahnarztassistentin und zwei Jahre Berufserfahrung

positiv abgeschlossenes Aufnahmeverfahren

Kosten

3.900,- € inkl. Prüfungsgebühr zzgl. Lehrmittel AMS-Förderung möglich!

Teilnehmerzahl: max. 16

Kursorte

Landeszahnärztekammer Vorarlberg, Feldkirch Ivoclar Vivadent, Schaan Diverse Praxen

Nach positivem Kursabschluss darf der/die Teilnehmer/ in die Berufsbezeichnung „Prophylaxeassistentin“ bzw. „Prophylaxeassistent“ führen.