Absolventen

Ausbildungsstätten stellen sich vor - Das Philipp-Pfaff-Institut, Berlin

Um sowohl interessierten Praxismitarbeitern als auch Praxisinhabern einen detaillierten Einblick in die Landschaft der zahnmedizinischen Aufstiegsfortbildungen zu geben, hat prophylaxe impuls die Serie „Ausbildungsstätten stellen sich vor“ ins Leben gerufen und gibt damit den Instituten nach einem vorgegebenen Raster die Möglichkeit, ihre Aufstiegsfortbildungen zur/m Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin/en und Dentalhygieniker/in vorzustellen.

Einleitung

Das Philipp-Pfaff-Institut, das gemeinsame Fortbildungsinstitut der Zahnärztekammer Berlin und der Landeszahnärztekammer Brandenburg, wurde im Jahr 1993 gegründet. Bereits vier Jahre früher, nämlich im Jahr 1989, wurde das erste „Intensivseminar für organisierte Individualprophylaxe“ unter Federführung von Prof. Dr. Jean-François Roulet, dem damaligen Leiter der Abteilung für Zahnerhaltung der Zahnklinik der FU Berlin, in Zusammenarbeit mit Dr. Stefan Herder und Dr. Susanne Fath, in Berlin ins Leben gerufen. Ermöglicht wurde der Start durch die Zahnärztekammer Berlin. Gemeinsam setzten sich der damalige Kammerpräsident Dr. Dr. Karl-Heinz Löchte und Vorstandsmitglied Zahnarzt Georg Scherpf für die Realisierung des Projektes ein.

Der Gedanke der Prophylaxe war damals revolutionär und wurde über die Jahre hinweg von vielen engagierten Helfern in der Zahnheilkunde etabliert. Mit dabei von Anfang an ist bis heute mit großem Engagement Zahnärztin Ilona Kronfeld-Möhring, die heutige Seminarleitung des ZMV/FZP/ZMP- und DH-Seminars am Philipp- Pfaff-Institut. Dieses erste „Intensivseminar für Individualprophylaxe“ ging dann in der heutigen „Aufstiegsfortbildung zum/ zur Prophylaxeassistenten/in (ZMP)“ auf und ist seit 1993 eine anerkannte kammergeprüfte Fortbildung mit Fortbildungsund Prüfungsordnung. Bis heute sind etwa 2.400 Prophylaxeassistenten/innen am Philipp-Pfaff-Institut fortgebildet worden.

 

Pfaff Institut

Als weitere Möglichkeit der beruflichen Qualifizierung für die bereits fertigen ZMPs wurde 2006 der erste Kurs Aufstiegsfortbildung zum/r Dentalhygieniker/in (DH) in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Parodontologie der Zahnklinik der Charité – Universitätsmedizin Berlin unter Leitung von Prof. Dr. Jean-Pierre Bernimoulin und Prof. Dr. Bernd-Michael Kleber gestartet. Die große Nähe zur Abteilung Parodontologie besteht bis heute fort, die wissenschaftliche Leitung hat heute Prof. Bernd-Michael Kleber, die klinische Leitung Prof. Dr. Henrik Dommisch, Leiter der Abteilung Parodontologie und Synoptische Zahnmedizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Auch hier steht ein Kammerzertifikat „Dentalhygieniker/in“ am Ende der Fortbildung. Bereits 2013 konnte die 100. DH verabschiedet werden; bis heute sind rund 150 Dentalhygieniker/innen am Philipp- Pfaff-Institut fortgebildet worden.

Praff-Institut

Vor Beginn der ZMP-Fortbildung erfolgt ein Aufnahmegespräch, in dem fachliche Vorkenntnisse und Motivation erfragt werden. So können sich die Referenten und Betreuer optimal auf die Teilnehmer vorbereiten. Voraussetzung für eine Kurs-Teilnahme sind eine abgeschlossene Berufsausbildung zur ZFA/ZAH, eine mindestens einjährige Berufstätigkeit als ZFA/ZAH, Nachweis aktueller Kenntnisse im Strahlenschutz und der Nachweis der Teilnahme an einem Notfallkurs. Die Fortbildung erfolgt nebenberuflich. Die Arbeit in der Praxis ist durch die Wahl der Kurstage Mittwoch- oder Freitagnachmittag und Samstag problemlos möglich. Innerhalb des Kurses sind die Teilnehmer/innen für drei Intensivseminarwochen vor Ort im Philipp-Pfaff-Institut. Bereits nach sechs Monaten schließen die ZFAs/ZAHs nach einer Prüfung durch die Zahnärztekammern den Kurs als Prophylaxeassistenten/in ab.

Vor Beginn der Fortbildung zum/zur Dentalhygieniker/ in gilt es für die ZMPs, eine Aufnahmeprüfung mit einem schriftlichen, einem praktischen und einem mündlichen Teil zu durchlaufen. Hier werden die fachlichen Kenntnisse und die praktischen Fertigkeiten überprüft, um die Kursinhalte am Kenntnisstand der Teilnehmer/ innen ausrichten zu können. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine abgeschlossene Berufsausbildung zum/zur ZAH/ZFA sowie eine abgeschlossene Aufstiegsfortbildung zum/r ZMF/ZMP. Des Weiteren ist eine mindestens einjährige Berufstätigkeit als ZMF/ZMP nachzuweisen, der Nachweis aktueller Kenntnisse im Strahlenschutz und die Teilnahme an einem Notfallkurs. Auch diese Aufstiegsfortbildung erfolgt nebenberuflich. Neben den Kurstagen Donnerstag, Freitag und Samstag bleiben drei Tage für die Arbeit in der Praxis. Nach etwa zwölf Monaten intensiver Fortbildung erhalten die Teilnehmer/ innen nach der Prüfung ein Kammerzertifikat „Dentalhygieniker/in“.

Das nebenberufliche Modell beider Fortbildungen ermöglicht die Vertiefung erworbenen Wissens und angeeigneter Fertigkeiten zeitnah in der Praxis. Entstehende Fragen können sofort in der nächsten Woche mit den Referenten erörtert werden. Es ist während der Fortbildungszeit ein ständiger Informationsaustausch der Kursteilnehmer mit ihren Praxiskollegen gegeben – so lernt das gesamte Team mit.

Struktur

Für beide Kurse werden die institutseigenen Seminarräume genutzt, die zwei mit modernen dentalen Simulationseinheiten ausgestatteten Phantomräume sowie der 2015 komplett renovierte und mit neuen Einheiten ausgestattete Prophylaxesaal des Philipp-Pfaff-Instituts.

Pfaff-Institut

Bei Bedarf können Hörsäle sowie weitere Behandlungseinheiten der Zahnklinik genutzt werden. Es werden also keine praktischen Kurse und Patientenbehandlung an verschiedene und wechselnde externe Praxen ausgelagert, sondern die gesamte Fortbildung findet in den eigenen Räumen unter der Anleitung und Aufsicht eines Teams von hoch qualifizierten Dozenten und Betreuern statt.

Pfaff-Institut

So ist sichergestellt, dass über Jahre hinweg eine immer gleich bleibend hohe Ausbildungsqualität erreicht wird und exzellente Kurse durchgeführt werden können – zusammen mit der vorhandenen ISO-Zertifizierung ein Garant für überragende Fortbildungsqualität auf höchstem Niveau.

Ausbildung

Die Aufstiegsfortbildungen am „Pfaff“ sind sehr praxisnah konzipiert und enthalten sehr viele praktische Kursanteile sowie umfangreiche Patientenbehandlungen.

Pfaff-Institut

Die mindestens 450 Kursstunden im ZMP-Seminar sowie die mindestens 800 Kursstunden im DH-Seminar gliedern sich in theoretische und praktische Teile, letztere beinhalten Übungen an Phantomköpfen und intensive Patientenbehandlungen.

Das exzellente etwa 90-köpfige Referententeam setzt sich aus vielen Bereichen der Medizin wie Anatomie, Mikrobiologie, Pathologie, Innere Medizin sowie natürlich aus den verschiedenen Bereichen der Zahnmedizin aus Universität und Praxis zusammen.

Neben Zahnärzten und Ärzten sind auch erfahrene DHs, ZMFs und ZMPs sowie Fachreferenten z. B. aus den Bereichen Betriebswirtschaftslehre, Psychologie, Kommunikation, Ernährungswissenschaft, Chemie und Physiotherapie aktiv.

Während die kleine Gruppengröße im DH-Seminar jederzeit ein sehr interaktives Lernen ermöglicht, wird die Gruppengröße im ZMP-Kurs der Lernintensität angepasst. Die Vorlesungen hören alle zukünftigen ZMPs gemeinsam, die Seminare und praktischen Übungen werden in kleine- ren Gruppen durchgeführt und während der Patientenbehandlungen werden Kleingruppen à sechs Teilnehmerinnen individuell betreut. Die Kursteilnehmer erhalten zusätzliches sehr umfangreiches und auf den Kurs zugeschnittenes Skriptmaterial, das dem zusätzlichen Selbststudium dient. Diese Materialien sind in der Kursgebühr enthalten – ebenso wie alle anderen Materialien, die die Teilnehmer während des Kurses (auch während der Patientenbehandlung) benötigen. Es kommen also keine weiteren (versteckten) Kosten auf die Teilnehmer hinzu.

Die Vorbereitung der klinischen Kurssituation erfolgt im Rahmen eines individuell betreuten Intensivtrainings mit Vermittlung einer jeweils für das ZMP-Seminar und das DH-Seminar entwickelten Behandlungssystematik an modernen Phantomeinheiten im Institut. Diese Behandlungssystematik wurde zusammen mit zahlreichen Fachleuten am Pfaff-Institut entwickelt, über die Jahre verfeinert und hat sich als Goldstandard bewährt. Die Bereitstellung einer kompletten Phantomeinheit pro Teilnehmer/in inklusive unterschiedlicher Arbeitsmodelle ist ebenfalls bereits in der Kursgebühr enthalten.

Die Patientenbehandlungen, 30 Patienten pro Teilnehmer/in im ZMP-Kurs sowie die achtmonatige Patientenbehandlungsphase im DH-Kurs, werden alle im institutseigenen Prophylaxesaal oder in den Räumen der Zahnklinik unter der Aufsicht des Lehrpersonals des Philipp-Pfaff-Instituts, Prophylaxe- und in der Parodontitisbehandlung erfahrener Zahnärzte und DHs sowie ZMFs/ZMPs und ZMVs, durchgeführt.

Pfaff-Institut

Die Kursinhalte im ZMP- und DH-Kurs werden in Vorlesungen, Seminaren, praktischen Übungen und Intensivtrainings in Kleingruppen sowie natürlich während der Patientenbehandlungen über den gesamten Kurszeitraum, ca. Januar bis Juli oder August bis Februar im ZMP-Kurs bzw. April bis März für den DH-Kurs, immer wieder aufgegriffen und ergänzt.

Pfaff-Institut

Die Lehrinhalte bauen so aufeinander auf und werden durch die praktische Anwendung des Gelernten vertieft. Alle Lehrveranstaltungen finden in Räumen des Philipp-Pfaff- Instituts oder der Zahnklinik der Charité – Universitätsmedizin Berlin statt.

Kosten für Teilnehmer

Die Kursgebühr für den ZMP-Kurs beträgt aktuell 4.250,- €, für den DH-Kurs 14.850,- €. Alle Aufstiegsfortbildungen sind über das Meister-BAföG förderungsfähig. Das Philipp-Pfaff Institut ist nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert, eine einmalige Besonderheit unter den Kammerinstituten in Deutschland.

Qualitätsüberprüfung

Die Prüfungen zum Abschluss der Kurse werden von der Zahnärztekammer Berlin und der Landeszahnärztekammer Brandenburg nach der geltenden Fortbildungs- und Prüfungsordnung abgenommen. Nach bestandener Prüfung erhalten die Absolventen/ innen von den Zahnärztekammern Urkunde, Zeugnis und Zertifikat. Diese Kursabschlüsse sind bundesweit anerkannt.

Der Weg zum Ziel ist anspruchsvoll und die Erwartungen an die Kursteilnehmer/innen sind hoch. Der erlangte Wissenszuwachs und der Gewinn an Souveränität führen zu mehr Sicherheit im beruflichen Alltag. Davon profitieren die Kursteilnehmer/ innen und das gesamte Praxisteam. Dieses innovative Fortbildungskonzept erfüllt den Wunsch der Zahnärzteschaft nach hochmotivierten und qualitativ sehr gut fortgebildeten Mitarbeitern/innen. Für den Beruf der Zahnmedizinischen Fachangestellten bedeutet diese Möglichkeit des beruflichen Aufstiegs ein Gewinn an Attraktivität und Zukunftssicherheit. Seit über 20 Jahren sind die Kammern und das Philipp- Pfaff-Institut gemeinnützig und ohne wirtschaftliche Interessen, Ihr verlässlicher Partner für die Prophylaxe.

Es ist der richtige Schritt in die richtige Richtung – für die Kursteilnehmer/innen, für die Zahnärzteschaft, für das Praxisteam und für unsere Patienten.

 

Alle Informationen und den aktuellen Kursplan des Philipp-Pfaff-Instituts finden Sie auch unter: https://www.pfaff-berlin.de/kurse/suche/